Nachdem Bundespräsident Joachim Gauck das Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren als Völkermord bezeichnet hat, hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Deutschland dazu aufgefordert, sich um seine eigene Geschichte zu kümmern. Auch Russland und Frankreich, die das Geschehen ebenfalls als Genozid einordnen, schloss Erdogan bei einer Veranstaltung in Ankara am Samstag in seine Äußerung mit ein.
Deutschland sei "das letzte Land", dass die Türkei bei diesem Thema belehren sollte, betonte der türkische Präsident. Bereits am Freitagabend hatte das türkische Außenministerium erklärt, die türkische Bevölkerung werde Gaucks Aussage nie vergeben und vergessen. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches lehnt die Bezeichnung des Massakers als Völkermord ab.