Der Medizinkonzern Fresenius
Und die dürften ihre Schätzungen nun auch für das Gesamtjahr hochsetzen. Fresenius hob nach dem starken Jahresstart seine eigene Prognose für das bereinigte Konzernergebnis deutlich an: Der Konzern erwartet jetzt ein Plus zwischen 13 und 16 Prozent statt wie zuvor zwischen 9 und 12 Prozent. Den Umsatzausblick ließ Fresenius unverändert.
GUTE GESCHÄFTE BEI INFUSIONS-TOCHTER KABI
Vor allem gute Geschäfte bei der Infusions-Tochter Kabi in den USA haben Fresenius beflügelt. Die Sparte ist auf Infusionen und Nachahmermedikamente spezialisiert, die Patienten ins Blut gespritzt bekommen. Zu den Verkaufsschlagern gehört unter anderem das Narkosemittel Propofol, aber auch andere Arzneien. Ein Grund für die gesteigerte Konzernprognose sei, dass mehrere neue Mittel früher in den Verkauf gelangen können als zunächst angenommen, sagte ein Sprecher.
Kabi zehrt außerdem noch immer von Lieferproblemen der US-Konkurrenz. Nach Produktionspannen bei Mitbewerbern war Fresenius eingesprungen. Im Februar hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA Ausnahmegenehmigungen für den Import von Kochsalzlösungen und Spurenelementen bis Mitte des Jahres verlängert, um die Versorgung in den USA sicherzustellen. Die Nachfrage danach hatte zwar bereits begonnen, sich abzuschwächen, dies geschah nun aber langsamer als erwartet.
GEWINNANSTIEG
Als Folge stieg der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen im Konzern um 32 Prozent auf 851 Millionen Euro. Der bereinigte Umsatz legte um 24 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu. Der schwache Euro gab zwar Auftrieb, doch auch ohne Währungseffekte wuchsen die Kennziffern kräftig. Unterm Strich blieb vor Sondereffekten ein Gewinn von 292 Millionen Euro, ein Plus von 28 Prozent.
Dazu trug auch die Fresenius-Kliniksparte Helios mit einem satten Ergebnisplus von fast 40 Prozent bei. Der Umsatz wuchs ein Jahr nach dem Kauf eines milliardenschweren Krankenhauspakets vom Konkurrenten Rhön nicht mehr ganz so stark wie in den Vorquartalen, alle Gewinnkennzahlen legten aber deutlich zu.
FMC MIT UMSATZPLUS
Die ebenfalls im Dax notierte Dialyse-Tochter FMC konnte ihr Umsatzwachstum ebenfalls in höhere Gewinne ummünzen. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte im ersten Quartal um 13 Prozent auf 504 Millionen US-Dollar (462 Mio Euro). Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 3,96 Milliarden Dollar, unterm Strich blieb ein um 2 Prozent höherer Gewinn von 210 Millionen Dollar. Hier drückte die höhere Steuerlast. Für das laufende Jahr rechnet FMC unverändert mit Umsatz- und Gewinnwachstum.
FMC hatte im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang verkraften müssen, unter anderem weil im wichtigen US-Markt staatliche Zuschüsse zur Dialyse-Behandlung gekürzt worden waren. FMC ist bei Dialyseprodukten und -dienstleistungen Weltmarktführer./fri/stk
ISIN DE0005785802 DE0005785604
AXC0362 2015-04-29/23:52