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Die ersten zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen, die mit finanzieller Unterstützung des Stiftungsprogramms "Anneliese Pohl Habilitationsförderung" ihre Habilitation abgeschlossen haben, wurden gestern durch die Geschäftsführung der Anneliese Pohl Stiftung und Professoren der Philipps-Universität Marburg ausgezeichnet. Das Programm unterstützt Nachwuchsmedizinerinnen bei ihrer wissenschaftlichen Karriere. Im Dr. Reinfried Pohl-Zentrum für medizinische Lehre gratulierten der Dekan Professor Dr. Helmut Schäfer und die Initiatorin des Anneliese-Pohl-Habilitationsförderprogrammes Professor Dr. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie der Universitätskliniken Gießen und Marburg, den Habilitandinnen Privatdozentin Dr. Magis Mandapathil und Privatdozentin Dr. Cornelia Brendel. Die Urkundenübergabe erfolgte durch Arzu Kurt und Seda Kurt, Geschäftsführung der Anneliese Pohl Stiftung. "Wir freuen uns, dass wir uns mit der Anneliese Pohl Habilitationsförderung für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen der Philipps-Universität engagieren können, die mit ihrer wissenschaftlichen Ausrichtung die medizinische Forschung, insbesondere im Kampf gegen Krebs, voranbringen", so Arzu Kurt. Seda Kurt ergänzt: "Das Ziel des Programms ist eine persönliche, auf die individuelle Lebenssituation angepasste Förderung. In dieser Form ist diese Frauenförderung in Deutschland einzigartig. So können wir einen Beitrag dazu leisten, dass Frauen ihre überzeugenden Forschungsvorhaben realisieren können."
Forschung für wirksame onkologische Therapien in der Zukunft
Brendel und Mandapathil haben einen wichtigen Beitrag für die medizinische Forschung, insbesondere im Kampf gegen Krebs, geleistet. Auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde untersuchte Mandapathil, wie sich eine nachhaltige Hemmung des Immunsystems durch verschiedene Zellen und Botenstoffe auf die Tumortherapie auswirkt. Ihre Arbeit könnte dazu beitragen, dass zukünftig neuartige immuntherapeutische Ansätze von adjuvanten Behandlungen für Patienten mit Tumoren im Bereich des Rachens und Kehlkopfes entstehen. Mit den Sachkosten der Stiftung konnte sie ihre Arbeit fortsetzen: "Die Ausschreibung der Anneliese Pohl Stiftung vor zwei Jahren war genau richtig. Erst das Stipendium gab mir den nötigen Freiraum in der Klinik, um meine Forschung voranbringen zu können", so Mandapathil.
Im Bereich der Hämato-Onkologie untersuchte Brendel die genetischen Eigenschaften von Stammzellen des Bindegewebes und von Leukämiestammzellen. Dadurch erzielte sie wichtige Erkenntnisse zum Tumorstammzellenkonzept und über Abwehrfunktionsmechanismen der Zellen gegen Chemotherapie. "Durch das Anneliese Pohl Habilitationsprogramm habe ich sinnvolle Unterstützung in Form von Kinderbetreuung erhalten, die ich an meine Arbeitszeiten als Medizinerin optimal anpassen konnte. Dadurch konnte ich meine Familie und die wissenschaftliche Arbeit ohne schlechtes Gewissen unter einen Hut bringen", so Brendel.
Frauen in der Forschung
In Deutschland sind Wissenschaftlerinnen in leitenden Positionen deutlich unterrepräsentiert. Laut Statistischen Bundesamt betrug 2014 der Anteil der Wissenschaftlerinnen laut UNESCO 25 %, der weltweite Durchschnitt lag bei 30 %. Frauen streben eine Tätigkeit in der Forschung immer noch deutlich seltener an als Männer. Professor Dr. Helmut Schäfer, Dekan der Philipps-Universität Marburg, betont die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Habilitationsförderung: "Für die Zukunft der Patienten müssen wir alles daran setzen, auch das Wissen von Frauen in die Forschung einfließen zu lassen. Die Anneliese Pohl Stiftung leistet daher mit ihrem Programm einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Wir danken der Stiftung für die Unterstützung."
Die Anneliese Pohl Habilitationsförderung
Mit dem Programm der Anneliese Pohl Stiftung wurden herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen unterstützt, um nach einer exzellenten Dissertation den wissenschaftlichen Karriereweg fortzusetzen. Insgesamt wurden sieben Forschungsvorhaben ausgewählt. "Gemeinsam mit den Habilitandinnen haben wir die Förderung gezielt auf die persönliche, berufliche sowie familiäre Situation abgestimmt" so Professor Engenhart-Cabillic. Im Rahmen des Programms erhalten junge Medizinerinnen, die neben der Facharzt-Ausbildung auch eine wissenschaftliche Karriere anstreben, eine individuelle Förderung in Form von Personal- und/oder Sachmitteln in Höhe von bis zu 100.000 Euro für einen Zeitraum von maximal drei Jahren. Professor Dr. Sabine Pankuweit, stellvertretende Frauenbeauftragte des Fachbereichs Medizin, sieht die Frauenförderung hier auf dem richtigen Weg: "Solche individuellen Maßnahmen ermöglichen erst eine nachhaltige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Philipps-Universität Marburg". Für die Habilitandinnen werden persönliche Freiräume geschaffen, beispielsweise durch die Freistellung von klinischen Aufgaben, die Finanzierung besonderer Kinderbetreuung oder auch der Sachkosten für Forschungsprojekte.
Über die Anneliese Pohl Stiftung
Die Anneliese Pohl Stiftung wurde Ende 2009 von Dr. Reinfried Pohl gegründet und hat ihren Sitz in Marburg. Zweck der Stiftung ist die Unterstützung und Begleitung von krebskranken Personen und deren Angehörigen. Um dies bestmöglich zu erfüllen, wurde die Anneliese Pohl Psychosoziale Krebsberatungsstelle in Marburg gegründet. Darüber hinaus gehört die Förderung der medizinischen Forschung, besonders im Kampf gegen Krebs, zu der Tätigkeit der Anneliese Pohl Stiftung. Weitere Informationen über die Anneliese Pohl Stiftung erhalten Sie unter www.anneliese-pohl-stiftung.de.
OTS: Anneliese Pohl-Stiftung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/78643 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_78643.rss2
Pressekontakt: Ansprechpartner der Pressemitteilung: Birgit Rajchart Tel.: +49 (69) 2384 - 1563 Fax: +49 (69) 2384 - 804 E-Mail: info@Anneliese-Pohl-Stiftung.de
Weitere Informationen zur Anneliese Pohl Stiftung erhalten Sie unter Tel: +49 (6421) 8890-312, Fax: +49 (6421) 8890-316
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