Die Geldmenge M3 ist in der Eurozone während des Monats März im Jahresvergleich um 4,6 % angewachsen – was ein höheres Tempo darstellt, als die +4,0 % im Februar. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor stieg im selben Zeitraum um 0,1 % an, nachdem sie im Februar noch um 0,1 % gefallen war. Dies stellte den ersten Anstieg bei der Kreditvergabe seit Mai 2012 dar und es ist ein klares Signal dafür, dass das quantitative Lockerungsprogramm der EZB verbunden mit den weiteren Maßnahmen seine Wirkung zeigt. – Aber wie die EZB zuletzt bestätigte: die Risiken liegen noch auf der Unterseite.
Ausgetrockneter Markt wird anfällig für Kursausschläge
Wir hielten und halten das QE-Programm weiterhin für überflüssig und glauben, dass die europäische Wirtschaft auch mit den zuvor bereits beschlossenen Maßnahmen in die Gänge gekommen wäre. Die Käufe der Europäischen Zentralbank im Volumen von monatlich 60 Milliarden Euro trockneten den Markt aus, weil immer weniger Papiere verfügbar seien. Durch diese Verknappung wird der Markt anfällig für Kursausschläge.
2015 – Das Jahr der Übertreibungen
Vielleicht erinnern Sie sich, dass wir mit Blick auf die Anleihenmärkte auf die Vereinigten Staaten verwiesen. Dort war es so, dass der Markt zwar im Vorfeldstark auf die Ankündigung von Anleihekäufen durch die Notenbank Fed reagiert hat, aber nur noch wenig Reaktion zeigte, als die Fed tatsächlich kaufte. Wir konnten uns daher vorstellen, dass dies auch bald für die europäischen Märkte der Fall sein wird.
Und bereits in der Analyse vom 1. März (siehe „2015: Das Jahr der platzenden Blasen?“) schrieben wir: „Ob 2015 ein Jahr der platzenden Blasen wird, muss abgewartet werden. In jedem Fall wird es eins der inzwischen offensichtlichen Übertreibungen sein. Wir erwarten im aktuellen fundamentalen Umfeld, bei dem die Notenbanken nach wie vor extrem expansiv vorgehen, sicherlich keinen Crash. Aber eine scharfe Korrektur werden wir in 2015 sehen.“ Diese Aussage galt sowohl für den Aktien- als auch für den Rentenmarkt.
Bund Future – Scharfe Korrektur
Mit einem Short-Einstieg auf den Bund Future wollten wir im „Geldanlage Premium Depot“ von fallenden Kursen profitieren. Nun hat der Bund Future genau wie erwartet scharf korrigiert. Inzwischen hat er seinen gesamten Aufwärtstrendkanal durchlaufen und ihn sogar nach unten gebrochen. Den nächsten Halt könnte der Rentenindex bei 155,87 Punkten finden.
Wir gingen davon aus, dass der Aufwärtstrendkanal kursbeherrschend bleibt und es in dessen Rahmen auch mal wieder einen stärkeren Rücksetzer geben wird. Diesen hat es nun gegeben. Was unseren Short-Trade angeht, so konnte dieser massiv von der jüngsten Entwicklung profitieren. Solange aber das QE-Programm der EZB läuft, dürfte der Kurs auf hohem Niveau bleiben. Einen Crash erwarten wir weiterhin nicht. Es könnten sich daher auch bald kurzfristige Long-Positionen lohnen.
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(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 03.05.2015)
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