FRANKFURT Dow Jones)--In den Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern gibt es in mehreren Punkten "bedeutsame Annäherungen". Zu diesem Urteil kamen die Finanzstaatssekretäre der Eurogruppe in einer Telefonkonferenz am Freitagabend, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) unter Berufung auf Teilnehmern berichtet. Allerdings könne noch nicht von einem Durchbruch gesprochen werden. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker äußerte nach F.A.S.-Informationen die interne Einschätzung, "das Glas ist halb voll".
Wie die F.A.S. weiter berichtet, hat Juncker in dieser Woche dreimal mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras telefoniert, zuletzt am Freitag. Der Grieche habe dabei zu erkennen gegeben, dass er nicht mehr auf seinem Wahlversprechen beharre, ein 13. Rentengehalt für Pensionen bis 700 Euro einzuführen. Auch stimme er dem Grundsatz zu, dass die Rentenkasse nicht bezuschusst werden dürfe; in logischer Konsequenz müssten dann (höhere) Renten gekürzt und künftige Ansprüche vermindert werden.
Tsipras sei außerdem bereit, Privatisierungen im Umfang von 17 Milliarden Euro zuzulassen. Damit nähere er sich dem Ziel von 22 Milliarden Euro, das die Geldgeber mit der Vorgängerregierung vereinbart hätten. Athen will auch den Mehrwertsteuersatz vereinheitlichen. Es schlägt 16 Prozent vor, die Geldgeber 18 Prozent. Für wenige Leistungen soll nach griechischem Willen ein reduzierter Satz von 6,5 Prozent gelten, die Geldgeber verlangen 9 Prozent, wie die F.A.S. unter Bezug auf Verhandlungskreise weiter berichtet.
DJG/gos
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May 09, 2015 12:17 ET (16:17 GMT)
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