Bremen (ots) - Die Datensammelwut macht vor der Polizei keinen Halt. Sicher ist es sinnvoll, dass Kriminalisten Computerprogramme nutzen, um bisherige Tatorte, Tatzeiten und Tathergänge für Prognosen von Verbrechen und damit zur Prävention zu nutzen. Wohnungseinbrüche könnten in potenziellen Gefahrengebieten durch verstärkte Polizeipräsenz verhindert werden. Die Frage ist nur, wie anonym die Daten tatsächlich sind und wer den Zugriff auf die Software hat. Automatisierte Ermittlungsmethoden können zu eklatanten Fehlprognosen führen. Nur weil eine Person sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhält, muss sie noch nicht verdächtig sein. Was passiert, wenn die computergestützte Vorhersage Verknüpfungen zwischen polizeilichen Daten und sozialen Netzwerken oder gar Suchmaschinen erstellt? Nicht jeder, der etwas Verdächtiges im Internet sucht, ist ein Verbrecher. Wir können uns heute noch nicht vorstellen, welche Prognosen mit unseren digitalen Spuren eines Tages möglich sein werden. Da ist die personalisierte Werbung erst der Anfang. Smart-Homes und Smart-Cars werden Datenmengen über das Individuum produzieren, die wir heute noch gar nicht verarbeiten können. Umso wichtiger ist es, dass die Polizei verantwortlich mit Informationen umgeht und die intellektuelle Ermittlungsarbeit nicht dem Computer überlässt.
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