Im letzten Monat kamen viele negativen Daten aus der Weltwirtschaft ans Tageslicht. China Handel sackte im März ab und die Welthandelsorganisation schnitt die Prognose für das globale Wirtschaftswachstum 2015 von 4 auf 3,3 Prozent. Wir haben bereits im Gold News Monitor angedeutet, dass schwacher Welthandel eine kommende globale Verlangsamung bedeuten kann. Seiner Zeit berichteten und analysierten wir in unseren Artikeln, ob die globale Verlangsamung eintreten wird, und wenn, was es für den Goldmarkt bedeuten würde.
Wie wir bereits im Gold News Monitor bemerkt hatten, wird das Handelswachstum das globale wirtschaftliche Wachstum nicht mehr überbieten, wie es seit Jahrzehnten tat. Ein Teil der Erklärung liegt in dem sich verlangsamenden Tempo der internationalen vertikalen Spezialisierung (und anderen Strukturfaktoren, wie vergrößertem Handelsschutz oder US-amerikanischer Entwicklung im Bezug auf die Energieunabhängigkeit); das zyklische Defizit in Investitionen in entwickelte Wirtschaftssysteme und schwächelnde Nachfrage sollten allerdings auch nicht ignoriert werden. Gemäß der Weltbank sorgen Volkswirtschaften mit hohem Einkommen für ungefähr 65 Prozent der globalen Importe, so übersetzt sich ihre schwache Nachfrage in niedrigere Importvolumina. Eine große negative Kehrtwendung bei den Importvolumina der neuen Märkte, die 2015 geschah, unterstützt unsere Meinung, dass der stärker werdende Dollar für die Entwicklungsländer negativ werden würde. Die WTO bestätigt das "starke Kursschwankungen, einschließlich der Erhöhung des US-Dollars um 14% gegenüber anderen Währungen zwischen Juli und März" zu der Trägheit des Welthandels und der Produktion 2014 und Anfangs 2015 (im Februar fiel fiel der Welthandel um 0,9 Prozent von Monat zu Monat, im Anschluss an einen 1,6%igen Rückgang im Januar) beigetragen hatten.
Wie ist die Aussicht für den Welthandel und die Wirtschaft? Die WTO sagt ein Wachstum des Welthandels von 3,3 Prozent 2015; allerdings werden deren Schätzungen typischerweise übertrieben. Der unerwartete Rückgang in der US-Produktion im ersten Quartal von 2015 (und weiteres Defizit in Chinas Leistung, das sehr wahrscheinlich ist) wird das Handelswachstum negativ beeinflussen. Dies befeuert den Optimismus über das globale Wirtschaftswachstum nicht gerade, da der Welthandel vielleicht das Schlüsselbarometer der globalen, miteinander verbundenen Weltwirtschaft ist. Obwohl der Baltic Dry Index sich nach seinem riesigen Einbruch ein wenig stabilisiert hatte, gleitet der aktuelle Wert des Handels, der in US-Dollar (nicht das Volumen von Waren) notiert ist.
Sollen geringere Handelswarenpreise, niedrige Zinssätze und viele schwache Währungen nicht den Wert des Handels und der Weltwirtschaft erhöhen? Sie sollten, aber die US-Wirtschaft verlangsamt sich, was teilweise durch sinkende Exporte angedeutet wird: Ungefähr 2,9 Prozent im Januar (der größte Fall seit 2009), und im Februar bei 1,6 Prozent, zu einem Zweieinhalb-Jahre-Tief (siehe Chart 1).
Chart 1: US-Importe (rote Linie) und Exporte (grüne Linie) vom Februar 1994 bis Februar 2015 (in Millionen von US-Dollar)
Der Rückgang in Exporten kann auf einen steigenden US-Dollar zurückzuführen sein, allerdings fielen auch US-Importe im Januar und Februar (siehe Chart 1), trotz des starken Dollars, der die Importe eigentlich erhöhen sollte. Vergessen Sie die Idee vom Entkoppeln der US-Wirtschaft vom Rest der Weltwirtschaft. Der Boom ist anscheinend so stark, dass US-Verbraucher ihren Appetit auf chinesische Erzeugnisse verloren hatten, die sie einst in großen Mengen, sogar mit einem schwächeren Dollar, kauften. Jetzt sollte es klar sein, dass die Verlangsamung in China (und anderen Volkswirtschaften), die sich weltweit verdreifachen kann, mit den sich verlangsamenden Niveaus der Gesamtnachfrage der Amerikaner direkt verbunden ist (im März fiel die Anzahl der Sendungen in die USA um 8 Prozent). Gemäß dem CPB-Welthandelsmonitor ging das Weltimportvolumen im Februar aufgrund einer Zusammenziehung entwickelter Volkswirtschaften, größtenteils den Vereinigten Staaten, zurück.
Welche Implikationen der globalen Verlangsamung gibt es für den Goldmarkt? Wir werden die Korrelation zwischen dem gelben Metall und dem BIP-Wachstum im nächsten Teil ausführlich behandeln; allerdings möchten wir uns hier wiederholen, dass sich das verlangsamende Wachstum eine freundliche Umgebung für den Goldpreis sein kann. Die Sorgen über die Weltwirtschaft sollten die Nachfrage nach dem gelben Metall erhöhen, während die düstere Aussicht für die US-Wirtschaft die Geldpolitik der Fed erweichen könnte.
Wir konzentrieren uns auf globale Entwicklung in unseren Monatsmarktübersicht-Berichten; allerdings stellen wir auch Gold- & und Silberalerts für Trader zur Verfügung, die sich eher für Kurzzeitaussichten interessierten. Melden Sie sich bei unserem kostenlosen Newsletter an und empfangen Sie Neuigkeiten direkt und unverbindlich.
Vielen Dank,
Arkadiusz Sieron
Sunshine Profits Gold News Monitor und Market Overview Redakteur