Bremen (ots) - "Der galoppierende Wahnsinn bei großen Rüstungsprojekten lässt sich seit 19 Jahren sehr schön am Raketenabwehrsystem Meads zeigen. 1996 kamen die USA, Deutschland, Frankreich und Italien zu dem Schluss, dass ihre Deckung gegen feindliche Luftangriffe Löcher hat - und dass die transatlantische Rüstungszusammenarbeit sehr einseitig ist: Amerika liefert, Europa kauft - umgekehrt sind die Schotten dicht. Doch dann stiegen erst die Franzosen aus, später sogar die Amis und zwischendurch auch die Deutschen. Die stiegen wieder ein, als sie merkten, dass sie ja schon mit einer Milliarde Euro rund 250 beteiligte deutsche Ingenieure subventioniert hatten - also jeden einzelnen mit vier Millionen. Sie nahmen auch in Kauf, dass das System vor allem mit US-Lenkwaffen bestückt werden soll. Die kosten fast zehnmal so viel wie ein bereits verwendbares deutsches Produkt - und natürlich bleiben auch die Pläne unter US-Verschluss. Gar kein Wettbewerb? Doch: US-Produzent Raytheon bietet seine aufgemöbelte Patriot-Rakete an. Aber die dritte, nächstliegende Variante ist in Berlin offenbar aus dem Rennen: Das deutsche System Iris-T SLM, das schon alles kann, was Meads mal können soll. Ministerin von der Leyens externe Berater sind bei Meads zudem skeptisch. Die Schweden jedenfalls haben lieber Iris geordert - in nüchterner Neutralität."
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