Bei der Suche nach Osama Bin Laden leistete der Bundesnachrichtendienst (BND) laut eines Berichts von "Bild am Sonntag" wichtige Hilfe. Demnach betonen US-Geheimdienstkreise, die Hinweise der Deutschen hätten für die Operation eine "grundsätzliche Bedeutung" gehabt.
Bin Laden, damals meist gesuchter Terrorist der Welt, war am 2. Mai 2011 von einer US-Spezialeinheit getötet worden. Zuvor hatte der BND den US-Geheimdienst darüber informiert, dass sich Bin Laden mit Wissen pakistanischer Sicherheitsbehörden in Pakistan versteckt hält. Der Hinweis kam von einem Agenten des pakistanischen Geheimdienstes Inter-Services Intelligence (ISI), der seit Jahren für den BND arbeitete. Die Information des BND hatte einen Verdacht der CIA erhärtet, dem der Geheimdienst nun mit größtem technischem und personellem Aufwand nachging.
Seit 2007 war die CIA der Spur eines Bin-Laden-Kuriers gefolgt, der unter dem Decknahmen al-Kuwaiti ("Der Kuwaiter") von Pakistan aus operierte. Im August 2010 führte der Mann, der lückenlos überwacht wurde, die Fahnder schließlich zu Osama bin Ladens Versteck, einem stark befestigten Anwesen in dem nordpakistanischen Abbottabad. Auch in den folgenden Monaten unterstützte der BND den US-Geheimdienst. Um sicher zu gehen, dass die geplante Militäroperation geheim geblieben war, überwachte die deutsche Abhörstation in Bad Aibling rund um die Uhr den Telefon- und Mailverkehr in Nordpakistan.