Regensburg (ots) - Als hätte es in diesen sportlich trüben Tagen noch eines weiteren Nackenschlags für den SSV Jahn Regensburg bedurft, kommt dieser aus Ingolstadt. Dort, gerade mal 80 Kilometer entfernt, kreuzen in der kommenden Saison also der FC Bayern und Borussia Dortmund auf, während der Rasen des eigenen, nagelneuen Schmuckkästches von Mannschaften aus Buchbach und Schalding-Heining beackert wird. Sollte sich der FCI auf Dauer in der Beletage des deutschen Fußballs etablieren, würde dies das ewige Jahn-Ziel, sich als Klub der gesamten Region zu präsentieren, noch mehr in Frage stellen. Glückwunsch an die Oberbayern! Mit den Audi-Millionen im Kreuz sei dieser Aufstieg kein Kunststück gewesen, mögen viele Kritiker lästern. Doch ist er auch das Resultat zielgerichteter Arbeit kompetenter Leute in der Vereinsspitze. Dafür Hut ab! Dass sich die Kombination "ambitionierter Klub/potentete(r) Sponsor(en)" in Regensburg offensichlich partout nicht realisieren lässt, ist den Ingolstädtern schwerlich anzulasten. Der Aufstieg des FC Ingolstadt wirft dennoch wieder einmal die Frage auf, wie viel Verlust an Tradition und Leidenschaft die Bundesliga noch verträgt. Die gusseisernen Fußballfans, die ihr sauer verdientes Geld lieber in den Kauf von Eintrittskarten für Spiele des 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München oder auch 1. FC Kaiserslautern investieren, sind immer noch deutlich in der Mehrzahl.
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