Bielefeld (ots) - Was für ein stolzer Tag für Höxter! Für ein paar Stunden genoss gestern die Kleinstadt an der Weser vollste Aufmerksamkeit. Die ehemalige Reichsabtei Corvey ist ein Schatz unvergleichlicher Art und trägt die Anerkennung als Weltkulturerbe nun auch schriftlich in einer für alle Besucher sichtbaren Plakette. Dass ausgerechnet jetzt auf barbarische Weise in Syrien und im Irak Welterbestätten zerstört werden, macht betroffen und löst zu Recht Empörung und Entsetzen aus.
Bomben und Sprengstoff werden von IS-Kämpfern eingesetzt, um antike Stätten dem Erdboden gleich zu machen. Hier werden - zusätzlich zu allem Leid - auch die Geschichte einer gesamten Region und die Kultur der Menschen vernichtet. Diese schrecklichen Vorkommnisse sind eine Mahnung und ein Auftrag zugleich, sich für die Erhaltung der Weltkulturerbestätten weltweit, aber auch eben in Corvey einzusetzen.
Nach einem langen, harten Weg hat Corvey als 39. deutsche Welterbestätte nun endlich die Anerkennung, die es verdient. Doch damit beginnt erst die große Aufgabe, das Westwerk samt Schlossensemble dauerhaft zu erhalten und den Besuchern aus aller Welt so erlebbar zu machen, dass es einer Weltkulturerbestätte würdig ist.
Alle Beteiligten tragen eine große Verantwortung, der sie nun gerecht werden müssen. Sicher darf man sich bei der Suche nach dem richtigen Weg, wie man Corvey präsentieren und erhalten will, in der Sache streiten. Allerdings dürfen alle Beteiligten dabei nicht das Wesentliche aus dem Auge verlieren: Es geht um die Bewahrung einer Kulturstätte von Weltrang, der Scharmützel um Fördergelder nicht nutzen, sondern dem Ansehen der Region schaden und den Status gefährden.
Weltkulturerbestätten sind nicht nur alte Steine, die Geschichte(n) erzählen. Sie sind Zeichen unserer Herkunft. Die Übergabe der Urkunde zur Eintragung des karolingischen Westwerks und Civitas in die Welterbeliste der Unesco ist mehr als ein Ritterschlag für die kleine Weserstadt und die gesamte Region, die von dieser Auszeichnung Großes erwartet. Das darf nicht auf dem Altar der Eitelkeiten geopfert werden. Der Streit der Eigentümer ist gestern durch die mahnenden Worte von Staatsministerin Maria Böhmer, Präsidentin des Unesco-Welterbekomitees, in - hoffentlich - die richtigen Bahnen gelenkt worden. Die Weltkulturerbestätte Corvey ist zwar auf dem Papier Eigentum der Kirche und des Herzoglichen Hauses, in seiner Bedeutung aber ist es ein Denkmal, das der gesamten Welt gehört. Diese nun eröffnete Dimension muss die Triebfeder für das weitere Vorgehen sein.
Der Elan, der Stolz und die Einigkeit, die gestern demonstriert worden sind, müssen sich in den Verhandlungen niederschlagen und zum Positiven führen.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/pm/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Bomben und Sprengstoff werden von IS-Kämpfern eingesetzt, um antike Stätten dem Erdboden gleich zu machen. Hier werden - zusätzlich zu allem Leid - auch die Geschichte einer gesamten Region und die Kultur der Menschen vernichtet. Diese schrecklichen Vorkommnisse sind eine Mahnung und ein Auftrag zugleich, sich für die Erhaltung der Weltkulturerbestätten weltweit, aber auch eben in Corvey einzusetzen.
Nach einem langen, harten Weg hat Corvey als 39. deutsche Welterbestätte nun endlich die Anerkennung, die es verdient. Doch damit beginnt erst die große Aufgabe, das Westwerk samt Schlossensemble dauerhaft zu erhalten und den Besuchern aus aller Welt so erlebbar zu machen, dass es einer Weltkulturerbestätte würdig ist.
Alle Beteiligten tragen eine große Verantwortung, der sie nun gerecht werden müssen. Sicher darf man sich bei der Suche nach dem richtigen Weg, wie man Corvey präsentieren und erhalten will, in der Sache streiten. Allerdings dürfen alle Beteiligten dabei nicht das Wesentliche aus dem Auge verlieren: Es geht um die Bewahrung einer Kulturstätte von Weltrang, der Scharmützel um Fördergelder nicht nutzen, sondern dem Ansehen der Region schaden und den Status gefährden.
Weltkulturerbestätten sind nicht nur alte Steine, die Geschichte(n) erzählen. Sie sind Zeichen unserer Herkunft. Die Übergabe der Urkunde zur Eintragung des karolingischen Westwerks und Civitas in die Welterbeliste der Unesco ist mehr als ein Ritterschlag für die kleine Weserstadt und die gesamte Region, die von dieser Auszeichnung Großes erwartet. Das darf nicht auf dem Altar der Eitelkeiten geopfert werden. Der Streit der Eigentümer ist gestern durch die mahnenden Worte von Staatsministerin Maria Böhmer, Präsidentin des Unesco-Welterbekomitees, in - hoffentlich - die richtigen Bahnen gelenkt worden. Die Weltkulturerbestätte Corvey ist zwar auf dem Papier Eigentum der Kirche und des Herzoglichen Hauses, in seiner Bedeutung aber ist es ein Denkmal, das der gesamten Welt gehört. Diese nun eröffnete Dimension muss die Triebfeder für das weitere Vorgehen sein.
Der Elan, der Stolz und die Einigkeit, die gestern demonstriert worden sind, müssen sich in den Verhandlungen niederschlagen und zum Positiven führen.
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