Frankfurt (ots) - Mit der alten Börsianerweisheit "Sell in May and
go away" scheinen es Chinas spekulationsfreudige Aktienanleger nicht
so genau zu nehmen. Trotz allfälliger Anzeichen einer Überhitzung an
Chinas Festlandbörsen kann die im weltweiten Vergleich mit Abstand
kräftigste Hausse weitergehen. Die exorbitanten Kursgewinne der
vorigen Monate locken immer neue Scharen von Kleinanlegern, die im
Kollektiv so reichlich Liquidität einbringen, dass der Rally nicht
die Puste ausgeht.
Ende April hatte der Hauptindex Shanghai Composite bei gut 4500
Punkten ein Siebenjahreshoch erreicht, das nur schwer zu toppen
schien. Man musste befürchten, dass immer neue Enttäuschungen an der
Konjunkturdatenfront von der Hoffnung auf weitere Leitzinssenkungen
nicht mehr aufgewogen werden können. Binnen weniger Tage ist der
Shanghai Composite auf über 4900 Punkte hochgeschossen und nimmt
raschen Anlauf auf die 5000er Marke. Binnen Jahresfrist kommt man auf
eine wahnwitzige Performance von 120% für einen wohlgemerkt
marktbreiten Index.
Chinas Aktionäre haben neue Fantasiemotive gefunden, um den
Dynamikverlust der Wirtschaft wie auch der Unternehmensgewinne weiter
in den Hintergrund rücken zu lassen. Gegenwärtig ist es vor allem die
Reformmusik der Regierung, die Gehör findet. In jüngster Zeit hagelt
es Verlautbarungen des Staatsrates, mit denen schon früher
ventilierte Vorhaben zu Finanzreformen, der Zulassung von
Infrastrukturprojekten mit privater Kapitalbeteiligung, der Senkung
von Importzöllen zur Konsumanregung, der Aufforstung mobiler
Netzwerke oder technologischen Fitnessprogrammen für die Industrie
neu in Erinnerung gerufen werden. Bei den Anlegern kommt dies als
Signal an, dass die Band neu aufspielt und die Fete weitergeht.
Für professionelle Aktienwatcher gilt, dass sie mit an
Fundamentalfaktoren und Kurs-Gewinn-Verhältnissen aufgehängten
Prognosen den Ereignissen hoffnungslos hinterherjagen. Chinas
Börsenhausse ist eine liquiditätsgetriebene Chose. Angesichts eines
noch immer sehr geringen Anteils des Sparvermögens der Privaten, das
den Weg in die Aktienanlage gefunden hat, gibt es auch bei immer
strapazierter wirkenden Bewertungsrelationen quasi unbegrenzten
Munitionsvorrat für eine Fortführung der Rally. Weissagungen zu einem
raschen Platzen der Blase erübrigen sich damit. Vielmehr kann man
davon ausgehen, dass der Mai ein echter Wonnemonat für chinesische
Anleger wird, die noch nicht verkaufen und gehen.
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100014783
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so genau zu nehmen. Trotz allfälliger Anzeichen einer Überhitzung an
Chinas Festlandbörsen kann die im weltweiten Vergleich mit Abstand
kräftigste Hausse weitergehen. Die exorbitanten Kursgewinne der
vorigen Monate locken immer neue Scharen von Kleinanlegern, die im
Kollektiv so reichlich Liquidität einbringen, dass der Rally nicht
die Puste ausgeht.
Ende April hatte der Hauptindex Shanghai Composite bei gut 4500
Punkten ein Siebenjahreshoch erreicht, das nur schwer zu toppen
schien. Man musste befürchten, dass immer neue Enttäuschungen an der
Konjunkturdatenfront von der Hoffnung auf weitere Leitzinssenkungen
nicht mehr aufgewogen werden können. Binnen weniger Tage ist der
Shanghai Composite auf über 4900 Punkte hochgeschossen und nimmt
raschen Anlauf auf die 5000er Marke. Binnen Jahresfrist kommt man auf
eine wahnwitzige Performance von 120% für einen wohlgemerkt
marktbreiten Index.
Chinas Aktionäre haben neue Fantasiemotive gefunden, um den
Dynamikverlust der Wirtschaft wie auch der Unternehmensgewinne weiter
in den Hintergrund rücken zu lassen. Gegenwärtig ist es vor allem die
Reformmusik der Regierung, die Gehör findet. In jüngster Zeit hagelt
es Verlautbarungen des Staatsrates, mit denen schon früher
ventilierte Vorhaben zu Finanzreformen, der Zulassung von
Infrastrukturprojekten mit privater Kapitalbeteiligung, der Senkung
von Importzöllen zur Konsumanregung, der Aufforstung mobiler
Netzwerke oder technologischen Fitnessprogrammen für die Industrie
neu in Erinnerung gerufen werden. Bei den Anlegern kommt dies als
Signal an, dass die Band neu aufspielt und die Fete weitergeht.
Für professionelle Aktienwatcher gilt, dass sie mit an
Fundamentalfaktoren und Kurs-Gewinn-Verhältnissen aufgehängten
Prognosen den Ereignissen hoffnungslos hinterherjagen. Chinas
Börsenhausse ist eine liquiditätsgetriebene Chose. Angesichts eines
noch immer sehr geringen Anteils des Sparvermögens der Privaten, das
den Weg in die Aktienanlage gefunden hat, gibt es auch bei immer
strapazierter wirkenden Bewertungsrelationen quasi unbegrenzten
Munitionsvorrat für eine Fortführung der Rally. Weissagungen zu einem
raschen Platzen der Blase erübrigen sich damit. Vielmehr kann man
davon ausgehen, dass der Mai ein echter Wonnemonat für chinesische
Anleger wird, die noch nicht verkaufen und gehen.
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