Frankfurt (ots) - Es gab mal eine Zeit, da war der Privatkonsum
der mit Abstand langweiligste Aspekt der volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung für Deutschland. Sein Anteil an der kompletten
Nachfrage blieb stur konstant, ganz egal wohin die Konjunktur
steuerte, und die Veränderungsraten straften sich selbst Lügen: Ein
ums andere Mal blieben sie so gut wie unverändert.
Diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen ist der Privatverbrauch zu
einer der entscheidenden Wachstumsgrößen avanciert. Auslöser war das,
was manche das deutsche Beschäftigungswunder des zurückliegenden
Jahrzehnts nennen, das aber alles andere als ein Wunder war. Es war
hart erarbeitet.
Dieser Beschäftigungserfolg dient auch weiterhin als Garant für
einen florierenden Privatverbrauch und ist damit eine solide Basis
für ordentliche Wachstumsraten der größten Volkswirtschaft der
Eurozone. Dies zumal in Zeiten, da der Eurokurs deutlich abgetaucht
ist. Allerdings gilt auch hier eine der früheren Binsenweisheiten der
Konjunkturanalyse nur noch bedingt. Denn der Außenwert der
(deutschen) Währung hat viel an Einfluss auf die Entwicklung der nach
wie vor eine zentrale Rolle spielenden deutschen Exportwirtschaft
eingebüßt: Zum einen gehen viele Ausfuhren in die Partnerländer der
Eurozone, unterliegen also keinem Wechselkurseinfluss mehr; zum
anderen sind die Außenhandelsströme weltweit, nicht zuletzt vor dem
Hintergrund der grenzüberschreitend stark verflochtenen
Produktionsabläufe, weniger von den Wechselkursen als den konkreten
Nachfrageschwankungen beeinflusst. Dies merkte jüngst die Bundesbank
wieder in ihrem Monatsbericht an.
Wenn also trotz anhaltend solider Exportquoten der Außenhandel
rechnerisch nichts zum Gesamtwachstum der deutschen Volkswirtschaft
beiträgt, liegt das am stärker steigenden Import - und der wird
wiederum angeregt von der brummenden Konsumlust der deutschen
Privathaushalte. Die jüngste Umfrage der GfK-Marktforscher lässt
erwarten, dass die Kauflust auch weiterhin in einen Kaufrausch
mündet. Der freilich der deutschen Sicherheitsmentalität angemessen
eher kontrolliert sein dürfte, dafür jedoch nachhaltiger.
Die Voraussetzungen dafür, dass diese Art des
volkswirtschaftlichen Wunders weitergeht, sind gegeben. Neben der
anhaltend guten Beschäftigungslage sorgen spürbare Lohnerhöhungen und
niedrige Inflation für pralle Haushaltskassen der Privaten, die zudem
weniger davon für Zinsen oder, wegen der niedrigen Ölpreise, für
Benzin aufwenden müssen.
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100014783
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Gesamtrechnung für Deutschland. Sein Anteil an der kompletten
Nachfrage blieb stur konstant, ganz egal wohin die Konjunktur
steuerte, und die Veränderungsraten straften sich selbst Lügen: Ein
ums andere Mal blieben sie so gut wie unverändert.
Diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen ist der Privatverbrauch zu
einer der entscheidenden Wachstumsgrößen avanciert. Auslöser war das,
was manche das deutsche Beschäftigungswunder des zurückliegenden
Jahrzehnts nennen, das aber alles andere als ein Wunder war. Es war
hart erarbeitet.
Dieser Beschäftigungserfolg dient auch weiterhin als Garant für
einen florierenden Privatverbrauch und ist damit eine solide Basis
für ordentliche Wachstumsraten der größten Volkswirtschaft der
Eurozone. Dies zumal in Zeiten, da der Eurokurs deutlich abgetaucht
ist. Allerdings gilt auch hier eine der früheren Binsenweisheiten der
Konjunkturanalyse nur noch bedingt. Denn der Außenwert der
(deutschen) Währung hat viel an Einfluss auf die Entwicklung der nach
wie vor eine zentrale Rolle spielenden deutschen Exportwirtschaft
eingebüßt: Zum einen gehen viele Ausfuhren in die Partnerländer der
Eurozone, unterliegen also keinem Wechselkurseinfluss mehr; zum
anderen sind die Außenhandelsströme weltweit, nicht zuletzt vor dem
Hintergrund der grenzüberschreitend stark verflochtenen
Produktionsabläufe, weniger von den Wechselkursen als den konkreten
Nachfrageschwankungen beeinflusst. Dies merkte jüngst die Bundesbank
wieder in ihrem Monatsbericht an.
Wenn also trotz anhaltend solider Exportquoten der Außenhandel
rechnerisch nichts zum Gesamtwachstum der deutschen Volkswirtschaft
beiträgt, liegt das am stärker steigenden Import - und der wird
wiederum angeregt von der brummenden Konsumlust der deutschen
Privathaushalte. Die jüngste Umfrage der GfK-Marktforscher lässt
erwarten, dass die Kauflust auch weiterhin in einen Kaufrausch
mündet. Der freilich der deutschen Sicherheitsmentalität angemessen
eher kontrolliert sein dürfte, dafür jedoch nachhaltiger.
Die Voraussetzungen dafür, dass diese Art des
volkswirtschaftlichen Wunders weitergeht, sind gegeben. Neben der
anhaltend guten Beschäftigungslage sorgen spürbare Lohnerhöhungen und
niedrige Inflation für pralle Haushaltskassen der Privaten, die zudem
weniger davon für Zinsen oder, wegen der niedrigen Ölpreise, für
Benzin aufwenden müssen.
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