Bielefeld (ots) - Ein wenig absurd ist es schon. Da droht jemand: "Wenn du mir nicht gibst, was ich will, drück ich ab", aber die Pistole hält er sich dabei an die eigene Schläfe. So ließe sich David Camerons Tour d'Europe auf den Punkt bringen. Der britische Premier wirbt für sein Projekt einer EU-Reform und droht, den Brüsseler Klub verlassen zu wollen, sollte er nicht genügend Zugeständnisse bekommen. Doch mit einem Austritt aus der EU würde er sich selbst am tiefsten ins Fleisch schneiden. Der Europäischen Union würde es aber auch weh tun. Ohne die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, ohne den Champion für Haushaltsdisziplin, Marktwirtschaft und mehr Subsidiarität in Europa und ohne ein Land, das auf der internationalen Bühne erheblichen Einfluss hat, wäre die EU gewiss ärmer dran. Darf Cameron sich also Hoffnungen auf die von ihm verlangten "tiefgreifenden Reformen" machen? Sicherlich nicht, wenn er die heilige Kuh der Freizügigkeit schlachten wollte. Sicherlich schon, wenn es um Bürokratieabbau und die Vollendung des Binnenmarktes geht. Und schließlich auch, wenn er verlangt, dass die Eurozone nicht Änderungen des Binnenmarktes zuungunsten von Nicht-Euro-Ländern erzwingen darf. Denn das "Europa der zwei Geschwindigkeiten" ist nun einmal eine Realität geworden, vor der man nicht die Augen verschließen kann.
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