Bielefeld (ots) - Gregor Gysi verzichtet schweren Herzens auf eine erneute Kandidatur für den Vorsitz der Linksfraktion. Es ist das Ende einer Ära. Jeder vernünftige Hausarzt hätte dem 67-Jährigen zu dem Schritt geraten. Selten haben ihn die Genossen so ergriffen erlebt, wie auf dem Parteitag in Bielefeld. Es war ein souveräner Abschied, der eines demokratischen Linken, der einigen Genossen aufzeigte, welches Ziel politische Prozesse eigentliche haben sollte: nach Mehrheiten zu streben im Wettbewerb der Ideen; bereit zu sein, Kompromisslösungen einzugehen. Dafür hat der scheidende Fraktionschef insbesondere den Linksaußen in der Partei einiges ins Hausaufgabenheft geschrieben. Denn: Halten die ganz Linken unter den Linken an ihren Auflagen für eine mögliche Regierungsbeteiligung fest, wird es nie etwas mit einem rot-rot-grünen Bündnis. Meint es die Linke am Ende ernst mit der Regierungsverantwortung, wird es für sie natürlich deutlich unbequemer als in der Opposition, in der man manches lässig einfordern kann. Hätten sie sich doch sachlich auseinanderzusetzen mit einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die viele von ihnen per se ablehnen. Um ehrlich für andere Mehrheiten jenseits von Merkel einzutreten, muss sich die Linke nun einer inneren Auseinandersetzung stellen. Im Sinne der Demokratie scheinen die meisten in der Partei bereit, die neue Etappe anzugehen.
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