Bremen (ots) - Die Gemengelage ist klar: Bremen braucht mehr Lehrer. So um die 200 sind genannt worden. Aber Geld für zusätzliche Pädagogen und Sozialarbeiter ist nicht da. Was also tun? Carsten Sieling, der designierte neue Bürgermeister, ist da auf eine Idee gekommen. Er will, wie er unserer Zeitung eine Woche nach dem Böhrnsen-Rückzug sagte, "lieber Leute aus dem Bildungsressort herausnehmen und direkt an die Schulen geben". Immer noch besser, als dass sich diese Mitarbeiter in der Behörde die "Informationen bürokratisch hin und her schicken". Klingt gut. Im ersten Moment. Im zweiten fängt das Stirnrunzeln an. Hallo? Wenn da 200 Mitarbeiter aus der Behörde wieder ins Klassenzimmer abbeordert werden können, was, bitteschön, haben diese Bediensteten bisher gemacht? Sollte der Sieling-Vorstoß nur annähernd umgesetzt werden können, wäre das der Beweis dafür, dass die Bildungssenatoren und -senatorinnen der vergangenen Jahrzehnte nicht in der Lage waren, eine Behörde so zu führen, wie es Steuerzahler erwarten dürfen: effizient. Aber gemach. Sicher werden Personalvertreter im Schulterschluss mit Gewerkschaftern und Abteilungsleitern genau erläutern können, warum keine einzige Stelle in der Bildungsbehörde überflüssig ist. Und wenn die politische Führung trotzdem darauf beharrt? Tja, dann gibt es da ja noch das bremische Personalvertretungsgesetz, das eine ungewollte Versetzung so gut wie unmöglich macht. Aber man stelle sich doch mal den Idealfall vor: 200 pädagogisch ausgebildete Frauen und Männer brennen darauf, nicht mehr in der Behörde arbeiten zu müssen. Endlich dürfen sie wieder ins Klassenzimmer. Können die Inklusion verwirklichen, können Kinder unterrichten, damit diese die Chance auf eine bessere Zukunft haben, können endlich wieder das tun, wofür sie mal studiert haben. Juhuu!!! Wer möchte, darf gerne weiter träumen.
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