Düsseldorf (ots) - Die USA wollen Kampfpanzer an die Nato-Ostgrenze verlegen. Oberflächlich betrachtet bestätigt dies all jene, die Russland von einem aggressiven Westen bedrängt sehen. Doch tatsächlich geht es darum, die von Moskaus Machtgehabe verunsicherten Nato-Länder Polen, Estland, Lettland und Litauen zu beruhigen. Denn der Kreml behält sich vor, in "seinen" Ex-Sowjetrepubliken - und dazu gehören die drei baltischen Staaten - bei Bedarf militärisch einzugreifen. Das Baltikum ist so klein und Polen so nah, dass zurzeit bei einem Angriff jede Hilfe zu spät käme. Für die Nato gilt es indes, eine schwierige Balance zu halten: Die Partner sollen sich geschützt fühlen. Aber Präsident Putin darf daraus nicht ableiten können, dass er weiter aufrüsten müsse. Der US-Plan trägt dem Rechnung: Die Panzer kommen in Depots, die Besatzungen würden erst bei Anzeichen für einen bevorstehenden Überfall eingeflogen. Ein Überraschungsangriff auf Russland ist mit diesem System unmöglich. Trotzdem: Der Schritt zeigt, wie verhärtet die Fronten sind. Eine Entspannung zwischen Ost und West ist offenkundig auf Jahre hinaus nicht mehr zu erhoffen.
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