Essen (ots) - Im Rückblick ist es immer noch schwer zu glauben, wie haarsträubend die deutsche Diplomatie den Besuch des ägyptischen Diktators Abdel Fattah al-Sisi in Berlin verstolperte. Keine politische Konzession wurde dem unangenehmen Besucher vom Nil abgetrotzt, alle Bedenken unter dem Milliardengeschäft für Siemens begraben.
Wenn nicht Bundestagspräsident Norbert Lammert und eine junge mutige Exil-Ägypterin für einen Moment den Vorhang der Beschwichtigungen und Schönfärbereien zerrissen hätten, hätte man glauben können, Deutschland habe an der neuen Tyrannei in Kairo im Großen und Ganzen nichts mehr auszusetzen.
In dieses dubiose Bild passt auch die spektakuläre Festnahme des arabischen Journalisten in Berlin, auch wenn die deutschen Behörden den Mann wohl nicht an die Willkürjustiz Ägyptens ausliefern. Trotzdem stellen solche Vorgänge den angeblich so wertefesten und alteingesessenen Demokratien des Alten Kontinents kein gutes Zeugnis aus.
Denn bei den Supereinkäufen, die der Sonnenkönig vom Nil mit den Kreditkarten seiner Golf-Gönner tätigen darf, möchte keiner leer ausgehen. Leer ausgehen jedoch wird die demokratische Glaubwürdigkeit Europas, wie die Aktivisten am Nil völlig zu Recht und bitter beklagen.
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/55903 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de
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In dieses dubiose Bild passt auch die spektakuläre Festnahme des arabischen Journalisten in Berlin, auch wenn die deutschen Behörden den Mann wohl nicht an die Willkürjustiz Ägyptens ausliefern. Trotzdem stellen solche Vorgänge den angeblich so wertefesten und alteingesessenen Demokratien des Alten Kontinents kein gutes Zeugnis aus.
Denn bei den Supereinkäufen, die der Sonnenkönig vom Nil mit den Kreditkarten seiner Golf-Gönner tätigen darf, möchte keiner leer ausgehen. Leer ausgehen jedoch wird die demokratische Glaubwürdigkeit Europas, wie die Aktivisten am Nil völlig zu Recht und bitter beklagen.
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