Bremen (ots) - Am Ende haben die vielen Studien zur Zwangsarbeit in der DDR ihren Zweck doch noch erfüllt. Mittlerweile weiß man eben allerhand. Dass Häftlinge arbeiten müssen und dürfen, ist international Standard. Allerdings geschah dies in der DDR weniger zur Besserung der Betroffenen als zur Beschaffung von Devisen. Die Arbeitsbedingungen waren lausig und verletzten in Teilen die Menschenrechte. Politische Häftlinge wiederum hätten gar nicht arbeiten dürfen, weil sie zu Unrecht im Knast saßen. Ansonsten lassen sich Schuld und Unschuld nicht so säuberlich trennen, wie mancher im Westen das gern hätte. Westdeutsche Konzerne haben zuhauf in der DDR fertigen lassen, gaben auch Medikamententests in Auftrag. Wenn sie die Verhältnisse hinter der Mauer nicht kannten, dann hätten sie sie doch kennen können. Eine staatliche Entschädigung für Betroffene wird es nicht geben. Von den Unternehmen ist das noch noch viel weniger zu erwarten. Kaum eines hat sich zu seiner Verantwortung bekannt. Das Mindeste wäre jedoch, wenn sich die Wirtschaft zu einer finanziellen Geste der Verantwortung an jene bereit fände, die heute für SED-Opfer eintreten.
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