Nach der Ankündigung einer Volksabstimmung über die Vorschläge der Gläubigergemeinschaft bläst Griechenland der Wind an der Ratingfront immer schärfer entgegen. Nach Standard & Poor's (S&P) senkte am späten Dienstagabend auch Fitch die Einstufung der Kreditwürdigkeit des Landes weiter. Die Bewertung sei um eine Stufe auf "CC" verringert worden, teilte das Institut mit. Ein Zahlungsausfall bei durch private Geldgeber gehaltenen Staatsanleihen sei nun wahrscheinlich.
Auch wenn ein "Ja" beim Referendum ersten Meinungsumfragen zufolge wahrscheinlicher sei, sei das Risiko eines "Nein" erheblich, hieß es zur Begründung. Eine Ablehnung würde das Risiko eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone dramatisch erhöhen. Dies dürfte ungeordnet ablaufen, da die derzeitige Regierung in einer solchen Situation wahrscheinlich nicht mit den europäischen Institutionen zusammenarbeiten würde.
Aber auch wenn ein "Ja" helfen würde, einige der extremeren Risiken für Griechenland zu vermeiden, würde die Kreditsituation des Landes wacklig bleiben. Ein solches Abstimmungsergebnis könnte zwar zur Bildung einer neuen Regierung führen mit dem Auftrag, eine Einigung mit den Gläubigern zu erreichen. Die Zusammensetzung des griechischen Parlaments mit Abgeordneten, die zu zwei Dritteln Ant-Sparkurs-Parteien angehörten und der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit stellten dafür aber eine Herausforderung dar./he
AXC0361 2015-06-30/23:33