NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte können am Donnerstag im frühen Handel an die Aufwärtsbewegung vom Mittwoch anknüpfen, auch wenn die Gewinne bescheidener ausfallen. Ein schwächerer Dollar und Hoffnungen auf eine Einigung im Griechenland-Drama hatten am Vortag für den größten Tagesgewinn seit einem Monat gesorgt. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 18.088 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um ebenfalls 0,4 Prozent.
Rückenwind kommt von den europäischen Märkten. Dort geht es nach den teils kräftigen Gewinnen am Mittwoch angesichts einer Erholung an den Rentenmärkten und mit wieder gestiegenen Hoffnungen auf eine Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern überwiegend weiter nach oben mit den Kursen. In Athen schießt der Index sogar um über 9 Prozent in die Höhe.
Für keinen stärkeren Impuls sorgen die mit Spannung erwarteten Einzelhandelsumsätze für Mai. Sie sind mit einem Plus von 1,2 Prozent nur minimal unter der Erwartung von 1,3 Prozent gestiegen. Dennoch handelt es sich um insgesamt solide Zahlen, nach einer längeren Durststrecke bei den Einzelhandelsumsätzen. "Der Umsatzanstieg im Einzelhandel lässt darauf schließen, dass die Konsumschwäche zu Anfang des zweiten Quartals überwunden ist", kommentiert die Helaba.
Auch die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten entsprechen den Erwartungen. Höher als erwartet sind dagegen die Importpreise ausgefallen. Insgesamt untermauern die Daten das Szenario einer Zinswende in den USA, denn die guten Einzelhandelsumsätze sind ein Beleg für mehr Vertrauen der US-Verbraucher in die Konjunkturerholung und liefern somit der US-Notenbank Munition für ihre Zinserhöhungspläne.
Unternehmensseitig treibt Monsanto seinen bislang abgelehnten Versuch zur Übernahme von Syngenta weiter voran und sucht das Gespräch mit den Großaktionären beider Unternehmen. Erhöhen will Monsanto sein Angebot demnach aber nicht weiter, da es bereits "sehr attraktiv" sei. Die Aktie zeigt sich gut behauptet.
Twitter legen um 0,2 Prozent zu. Der Kurznachrichtendienst hat angekündigt, seine Belegschaft in Singapur kräftig auszubauen. Um 7,6 Prozent aufwärts geht es für Krispy Kreme Doughnuts. Die Donut-Kette vermeldete für das Ende Mai beendete Quartal einen Gewinnanstieg von 10 Prozent.
Weiter aufwärts um 0,5 Prozent geht es für J.P. Morgan Chase & Co, nachdem die Aktie am Mittwoch ein Allzeithoch erreichte. Marktteilnehmer sehen das rekordhohe Kursniveau im Zusammenhang mit der jüngsten Beilegung von Rechtsstreitigkeiten der Bank und deren Bemühen, die Kosten zu senken. Seit Monatsbeginn hat der Kurs berteits um über 4 Prozent zugelegt.
Nike ziehen um 1,3 Prozent an, nachdem der adidas-Rivale die Spieler der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ab der Spielsaison 2017/18 mit Bekleidung ausstatten wird. Der US-Sportartikelhersteller kann seine Dominanz in diesem Bereich damit weiter zementieren. Der Achtjahresvertrag ist mehr als 1 Milliarde US-Dollar wert, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte.
Amazon zeigen sich unbeeindruckt davon, dass der Versandhändler nach Einschätzung der EU-Kommission möglicherweise seine marktbeherrschende Stellung beim Verkauf elektronischer Bücher missbraucht. In einem Kartellverfahren will Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nun prüfen, ob bestimmte Klauseln zwischen dem US-Unternehmen und Verlagen den Wettbewerb beeinträchtigen. Der Kurs liegt 0,4 Prozent im Plus.
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise etwas nach. Gedrückt werden sie vom steigenden Dollar, der das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum verteuert und Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA). Sie rechnet in diesem Jahr zwar mit einer höheren Ölnachfrage als bisher, geht allerdings auch weiterhin von einem gleichzeitig hohen Ölangebot aus. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um gut 1 Prozent auf 60,71 Dollar. Auch der Goldpreis gibt nach; die Feinunze kostet 1.179 Dollar. Das sind 0,6 Prozent weniger als zum Settlement am Mittwoch.
Der Dollar wiederum zieht in Reaktion auf die Konjunkturdaten deutlich an. Für einen Euro werden nur noch 1,1220 Dollar gezahlt. Am Morgen waren es noch etwas über 1,13 Dollar. Auch zur japanischen Währung legt der Greenback zu. Der Dollar kostet gut 123,70 Yen.
Staatsanleihen sind nach der Verlustserie der vorigen Tage wieder gesucht. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sinkt um 3 Basispunkte auf 2,45 Prozent; zuvor hatte sie erstmals seit September vergangenen Jahres die Marke von 2,50 Prozent erreicht. Die gestiegenen Renditen lockten Käufer an, heißt es aus dem Handel.
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.088,35 0,49 87,95 S&P-500 2.113,35 0,39 8,15 Nasdaq-Comp. 5.098,50 0,43 21,81 Nasdaq-100 4.509,34 0,53 23,88 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.12 Uhr Mi, 17.48 Uhr EUR/USD 1,1224 -0,68% 1,1301 1,1298 EUR/JPY 138,83 -0,33% 139,30 138,68 EUR/CHF 1,0512 -0,19% 1,0533 1,0503 USD/JPY 123,69 0,33% 123,28 122,74 GBP/USD 1,5480 -0,04% 1,5486 1,5521
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June 11, 2015 10:05 ET (14:05 GMT)
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