Bundespräsident Joachim Gauck hat am Sonntag die harte Haltung der Bundesregierung im Schuldenstreit mit Griechenland verteidigt. "Einen Mangel an Solidarität der Deutschen gegenüber den Griechen kann ich nicht erkennen", so Gauck.
Auch gehe es Kanzlerin Angela Merkel nicht "um irgendeinen Sieg", sondern darum, eine Situation zu beenden, "wo Regeln ganz offenkundig über viele Jahre entweder missachtet oder nicht ausreichend kontrolliert" wurden. Deutschland habe umfassende Finanzhilfen angeboten und sich bereit erklärt, bei der Reform von öffentlicher Verwaltung und Gesundheitswesen zu helfen. Zugleich wandte er sich gegen den Plan von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der sich für ein temporäres Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone eingesetzt hatte. Dies könne sich Gauck "nicht vorstellen".
Griechenland müsse "weiter zu Europa gehören". "Wenn sich die Regeln als untauglich erwiesen haben, muss man neu über ein Regelwerk sprechen", sagte Gauck mit Blick auf ein Ende des Schuldenstreits.