BRüSSEL (AFP)--Innerhalb der griechischen Regierung stößt der vorläufig vorliegende Rettungsplan für das von der Staatspleite bedrohte Land auf große Bedenken. Die Vorschläge seien "sehr schlecht", hieß es am Sonntag aus griechischen Regierungskreisen in Brüssel, wo die Staats- und Regierungschefs der Eurozone tagten. Trotzdem wolle Athen aber weiterhin "Lösungen finden". Griechenland könne einen verzögerten Beginn von Verhandlungen über ein neues Rettungspaket angesichts seiner prekären Finanzlage nicht verkraften, hieß es weiter.
Der Gipfel in Brüssel muss entscheiden, ob neue Verhandlungen mit Athen über ein drittes Rettungspaket zur Deckung eines Finanzbedarfs von bis zu 86 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre gestartet werden. Gibt es keine Einigung, droht Griechenland das Ausscheiden aus der Eurozone. In zweitägigen Vorbereitungen hatten sich die Euro-Finanzminister mühsam auf eine Beschlussvorlage für den Gipfel geeinigt, allerdings blieben zahlreiche Punkte strittig.
Für den Fall, dass Griechenland die umfangreichen Forderungen der Geldgeber akzeptiert und Regierungschef Alexis Tsipras einen Teil der Reformen bis Mitte der Woche durch das Parlament in Athen bringt, wird in der Beschlussvorlage die Wiederaufnahme von Verhandlungen in Aussicht gestellt. Scheitern die Gespräche in der Nacht, wird als alternatives Szenario ein befristetes Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone nicht ausgeschlossen.
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July 12, 2015 16:35 ET (20:35 GMT)
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