Von Robert Wall
FRANKFURT (Dow Jones)-Der Anwalt von einigen Hinterbliebenen der Opfer des Germanwings-Absturzes im März hat das Entschädigungsangebot der Fluggesellschaft abgelehnt. Die Höhe der angebotenen Zahlungen liege deutlich unter einem angemessenen Niveau. Der Berliner Anwalt Elmar Giemulla, der 34 deutsche Familien vertritt, teilte am Samstag die Entscheidung der Familien mit, das Angebot abzulehnen. Gleichzeitig wurde der Airline ein Gegenangebot mit höheren Forderungen vorgelegt. Einige der Familien hatten bereits zuvor schon ihrer Unzufriedenheit mit dem Angebot der Germanwings-Mutter Lufthansa Ausdruck gegeben.
Lufthansa hatte angeboten, als Entschädigung 25.000 je gestorbenem Passagier zu zahlen, die nächsten Angehörigen sollten zudem jeweils 10.000 Euro erhalten. Direkt nach dem Absturz hatte Lufthansa jeweils 50.000 Euro gezahlt, was eine Mindestentschädigung je Opfer von mindestens 85.000 Euro bedeutet.
Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine auf dem Weg von Spanien nach Düsseldorf waren am 24. März alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Der Copilot hatte den Airbus mutmaßlich absichtlich in den französischen Alpen abstürzen lassen.
Giemulla forderte als Entschädigung eine sechsstellige Summe je Opfer. Dabei soll der Kreis der berechtigten Zahlungsempfänger nach seinem Vorschlag weiter gefasst werden als dies derzeit vorgesehen ist.
Lufthansa wollte keinen Kommentar zur juristischen Korrespondenz abgeben. Die Airline hatte im April Rückstellungen über 300 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Absturz gebildet.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/jhe
(END) Dow Jones Newswires
July 18, 2015 15:19 ET (19:19 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.