Der Grünen-Innenpolitiker Volker Beck hat davor gewarnt, die vom Ex-AfD-Bundessprecher Bernd Lucke gegründete Partei "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (ALFA) zu unterschätzen. "Mit dem chauvinistischen und egoistischen Anti-Euro-Kurs konkurriert die ALFA vor allem mit der ins Rechtsextreme abdriftenden AfD, die wiederum in Sachsen der NPD das Wasser abgräbt", sagte Beck dem "Handelsblatt".
Zu all dem komme noch die Pegida dazu. "Der Wirrwarr zeigt, dass weder Ressentiments noch Hass ein sinnvolles Programm ergeben." Aber demokratische Parteien müssten diese "Ressentiment-Partei-Projekte ernst nehmen", sagte Beck weiter. Der Kampf für Demokratie, Rechtsstaat und Menschenwürde müsse verstärkt werden, zumal die demokratischen Errungenschaften von Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz keine Selbstverständlichkeiten seien.
"Sie müssen jeden Tag im Netz, am Stammtisch und auf der Straße verteidigt werden", betonte der Grünen-Politiker. Scharfe Kritik äußerte Beck an ALFA-Chef Lucke. Die AfD sei nur "die Betaversion der Luckes-Partei" gewesen. "Lucke muss sich vorwerfen lassen, dass er bei der AfD erst die rechten Geister rief, die dann das Ruder auf dem Geisterschiff übernommen haben", sagte der Grünen-Politiker.
Damit habe er sich politisch als "Hasardeur" erwiesen. "Es würde mich wundern, wenn diese AfD-Neuauflage auf die Beine kommen sollte, zumal FDP-Chef Lindner ein Auge auf die Ex-Wähler der AfD geworfen hat."