Düsseldorf (ots) - Anfang Juni kündigte Fifa-Präsident Sepp Blatter seinen Rücktritt an. Das war ein schöner Tag. Denn mit diesem Tag verbindet sich die Hoffnung auf eine Kernsanierung eines korrupten Verbands. Diese Hoffnung könnte trügerisch sein. Denn Blatter spielt mit Erfolg auf Zeit. Die Opposition in der Fifa, namentlich die Gruppe der Europäer um Uefa-Präsident Michel Platini und DFB-Chef Wolfgang Niersbach, wollte ganz schnell den Wechsel auf dem Fifa-Thron. Vor Weihnachten sollte nach ihrer Vorstellung der Nachfolger Blatters die Reformrichtung vorgeben. Doch Blatter setzte seinen Termin durch. Es wird erst im nächsten Jahr gewählt. In der Zwischenzeit kann sich der Amtsinhaber als Reformer aufführen. Das ist eine ziemlich unerträgliche Vorstellung, weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass ausgerechnet der Präsident von all den kriminellen Machenschaften unter dem Dach des Verbands nichts gewusst haben soll. Noch kann Blatter aber Mehrheiten organisieren. Das sollte seinen Gegnern eine Warnung sein.
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