Bielefeld (ots) - Der amerikanische Präsident hält in der Heimat seines Vaters ein eindringliches Plädoyer für die Gleichberechtigung von Homosexuellen - und der Gastgeber lässt ihn durch die Blume wissen, was er von Einmischung hält: nichts. Die kleine Szene zwischen Barack Obama und Kenias Präsident Uhuru Kenyatta steht stellvertretend für Amerikas schwindenden Einfluss auf einem Kontinent mit 54 höchst unterschiedlich zur Moderne befähigten und entschlossenen Staaten. Man lässt sich von Washington nur noch widerwillig Vorschriften machen. Die emotionalen Bilder von jubelnden Kenianern können nicht über die Ernüchterung hinwegtäuschen, die Obamas Politik der Zurückhaltung ausgelöst hat. Im Kontrast dazu steht die Erwartung, im Kampf gegen den wachsenden islamistischen Terrorismus gerade von den USA mehr Unterstützung zu bekommen. Aber Obamas Mittel sind begrenzt. Sein letzter großer Afrikabesuch wird so bestenfalls zwiespältige Gefühle hinterlassen.
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