Hagen (ots) - Seit 1984 dauert der Kampf zwischen türkischen Regierungen und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK an. Mehr als 40 000 Menschen ließen ihr Leben. Die zarte Hoffnung der leidlich eingehaltenen Waffenruhe, die vor 28 Monaten ausgerufen worden war, ist verloren. Die Todesopfer des Wochenendes werden leider nur ein Auftakt sein. Der Zwei-Fronten-Krieg, in den sich die Türkei neben der lange unterlassenen Bekämpfung des Islamischen Staates (IS) mit einem klaren Statement begibt, ist ein weiterer Destabilisierungsfaktor - nicht nur für die Randgebiete Europas. Die PKK wird als terroristische Organisation eingestuft. Gleichwohl haben die vergangenen Jahrzehnte gezeigt, dass der militärische Lösungsansatz ein untauglicher ist und bleibt. Jetzt stürzt die unterschiedliche Bewertung der türkischen Angriffe auch auf PKK-Lager im Nordirak die Weltordnung in eine neue Krise. Während EU und Bundesverteidigungsministerin Kritik üben, halten die USA die Attacken für legitim. Beim Kampf gegen den IS ist die Unterstützung durch die Türkei in der Stützpunkte-Frage ein wichtiger Faktor. Europa dagegen erinnert sich - ungern - an die Auswüchse türkischer Politik. Prompt geraten die Führungsschwierigkeiten von Regierungschef Ahmet Davutoglu und seiner AKP in den Blickpunkt. Vor denkbaren baldigen Neuwahlen erscheinen eigene Stärke und Entschlussfreudigkeit als strategisch günstigere Attribute. Davutoglu zieht sie seiner vermeintlichen Schwäche bedeutungsstärker werdender Kurden im In- wie im Ausland vor. Genau das treibt den Premier und seinen Staatspräsidenten Erdogan. Der wahrscheinlichen Gefahr vermehrter PKK-Anschläge wird mit Härte begegnet werden. Ein Teufelskreis für alle Beteiligten.
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