Das auch in Deutschland umstrittene brasilianische Atomprojekt Angra 3 wird von einem Korruptionsskandal erschüttert. Dem bisherigem Präsidenten des Staatsunternehmens Eletronuclear, Othon Luiz Pinheiro da Silva, werde vorgeworfen, Schmiergelder in Höhe von 4,5 Millionen Reais (1,2 Millionen Euro) angenommen zu haben, berichtete die Zeitung "Folha de Sao Paulo". Dabei geht es um die Vergabe von Bauaufträgen für den Reaktor. Pinheiro ist ein früherer Marine-Admiral und war am Dienstag festgenommen worden. Bei den Ermittlungen der Bundespolizei geht es um den Zeitraum 2009 bis 2014.
Das könnte aber nur die "Spitze des Eisberges sein", hieß es -
bisher werden jedoch keine europäischen Firmen verdächtigt. Angra 3
soll eigentlich bis 2018 fertiggestellt werden. Seit 1975 gibt es
ein deutsch-brasilianisches Atomabkommen, auf dessen Basis die
ersten beiden Reaktoren 190 Kilometer südwestlich von Rio de Janeiro
ans Netz gingen. Angra 2 wurde von der Kraftwerksunion gebaut, einem
nicht mehr existenten Siemens
Fast drei Jahrzehnte nach Planungsstart entschloss sich die
Regierung von Präsident Luiz Inácio da Silva 2007, das inzwischen
vier Milliarden Euro teure Projekt Angra 3 doch noch zu vollenden.
Zwar gibt es für Angra 3 keine deutschen Kreditbürgschaften, aber
die Grünen fordern auch ein Ende jeglicher technischer
Unterstützung. Der französische Areva
ISIN DE0007236101 FR0004275832
AXC0010 2015-07-30/05:32