Bielefeld (ots) - Kaum war David Cameron von seiner Südostasientour zurückgekehrt, wartete auf ihn ein handfestes Problem: die Flüchtlingskrise in Calais. Der Premierminister leitete eine Sitzung seines Krisenkabinetts Cobra. Viel anzubieten hatte er hinterher aber nicht. Man werde mehr Spürhunde und Zäune nach Frankreich schicken, kündigte der Premier an, und mit den Franzosen "Hand in Hand zusammenarbeiten". Die Flüchtlingskrise wird Chefsache, aber eine Lösung ist nicht in Sicht. Tausende Migranten sind in Calais gestrandet und versuchen jede Nacht den Sprung über den Ärmelkanal. Britische Zeitungen verlangen von den Franzosen, dass sie gefälligst mehr tun sollen: zum Beispiel das Flüchtlingslager in Calais auflösen. Cameron hütet sich, in dieses Horn zu blasen. Er weiß: Stößt er die Franzosen vor den Kopf, könnten die die Vereinbarung über vorgezogene Grenzkontrollen kündigen, und dann hätte der Premier die Flüchtlinge alle in den britischen Fährhäfen. Camerons Strategie kann nur sein, um EU-Solidarität zu bitten und von seinem französischen Amtskollegen eine möglichst weitreichende Kooperationsbereitschaft zu bekommen.
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