Bielefeld (ots) - Es gehört zu den bedrückenden Hinterlassenschaften der ausgehenden Präsidentschaft Barack Obamas. Bevor der erste Schwarze ins Weiße Haus einzog, waren 60 Prozent der Afroamerikaner der Hoffnung, dass sich das Verhältnis der Rassen untereinander weiter entspannen wird. Ein Jahr nach Ferguson sehen 70 Prozent mit Sorge in die Zukunft. Der Tod des jungen Michael Brown markierte für viele Schwarze das Aufwachen aus einem Traum des Selbstbetrugs. Seither wird die im Wochentakt registrierte tödliche Polizeigewalt gegen weite Teile der schwarzen Bevölkerung als das gesehen, was sie ist: strukturelle Benachteiligung, die ihre Wurzeln in der Zeit der Sklaverei hat und damit tief in der DNA der Vereinigten Staaten verankert ist. Untersuchungen des Justizministeriums haben ergeben, dass viele Polizeibehörden in Amerika gesellschaftliche Minderheiten, neben Schwarzen vor allem die Latinos, systematisch schikanieren und ausbeuten. Nichts anderes ist es, wenn Cops zwecks Auffüllung der Stadtkasse wirtschaftlich schwachen Einwohnern wegen Nichtigkeiten Strafzettel aufbrummen und die "Delinquenten" einsperren, wenn sie nicht bezahlen können. Mit Körperkameras am Revers von Uniformen und Intensivkursen im Fach Fairness, so sehr beides zu begrüßen ist, wird man diesem Unrecht nicht beikommen. Bis die Polizei in Amerika nicht mehr nach Hautfarbe unterscheidet, werden noch Generationen vergehen.
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