Die Märkte sind aus unserer Sicht ohne klare Richtung. Weder von fundamentaler noch von charttechnischer Seite hatte man zuletzt eindeutige Signale erhalten. Griechenland und China bleiben die Unsicherheitsfaktoren der Börsen, ebenso die laufende Berichtssaison. Hinzu kommt die Phase der Sommermonate, die sich oft durch Fehlsignale auszeichnet. So lautete auch schon unser Fazit vor einer Woche.
Hoffen auf das saisonale Muster
Wir hatten daher auf das saisonale Muster gesetzt, wonach sich die Kurse typischerweise im Sommer noch auf neue Hochs schwingen können, bevor es im Herbst abwärts geht. Doch bevor wir auf dieses Muster setzen wollten, galt es zunächst, klare charttechnische Signale abzuwarten.
Sommerrallye geriet in Stocken
Der DAX ist zwar nachhaltig aus seinem Abwärtstrendkanal (rot im folgenden Chart) ausgebrochen und hatte damit eine mögliche Sommerrallye eingeleitet, doch am 20. Juli markierte er ein Hoch bei rund 11.800 Punkten und sackte anschließend wieder mächtig ab. Dabei setzte er auf dem ehemaligen Trendkanal auf und bestätigte damit den Ausbruch. Anschließend konnten die Kurse zwar wieder anziehen, doch sie blieben im jüngsten Hoch unter dem Juli-Hoch.
Zudem sind sie erneut an einer Rückkehr in die Seitwärtsrange (blau) gescheitert. Damit steht die Sommerrallye in Frage.
US-Indizes neigen immer wieder zur Schwäche
Zumal die US-Indizes keinerlei Anstalten machen, eine ähnliche Aufwärtstendenz zu etablieren. Stattdessen markiert der Dow Jones (siehe folgender Chart) sogar tiefere Hochs und tiefere Tiefs, womit er sich eher in einem Abwärtstrend (rot) befindet.
Ohne Sommerrallye zur Herbstschwäche?
Die Saisonalität ist also maximal im DAX zu erkennen, und dort auch nur mit halber Kraft. Wir sollten uns darauf vorbereiten, dass eine Sommerrallye ausfällt und bald die Herbstschwäche einsetzt!
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 05.08.2015)
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