Regensburg (ots) - Paare, für die eine Präimplantationsdiagnostik (PID) infrage kommt, sind in Deutschland schlechter gestellt als Paare, die sich zum Beispiel so spät für ein Kind entscheiden, dass eine künstliche Befruchtung nötig ist. Bei einer künstlichen Befruchtung übernehmen Kassen für bis zu drei Behandlungen die Hälfte der Kosten. Eine künstliche Befruchtung mit PID müssen Paare, die eine Erbkrankheit in sich tragen, komplett selbst bezahlen. Das ist ungerecht und herzlos. Niemand entscheidet sich leichten Herzens für einen Embryo-Gentest. Oft sind es Paare, die einen langen Leidensweg hinter sich haben - ein schwerbehindertes Kind pflegen oder dessen Tod betrauern. Sie werden für ihren Wunsch, ein gesundes Baby zu bekommen, extra zur Kasse gebeten. Seit 2011 ist die PID in Deutschland erlaubt. Die Auflagen sind streng, das ist auch richtig so. Es kann aber nicht sein, dass hohe finanzielle Hürden durch die Hintertür verhindern, dass Paare überhaupt eine PID nutzen können. Es kommen ohnehin nur wenige dafür infrage. Diese sollten ihre Chance erhalten, unabhängig vom Kontostand. Eine Lösung wäre zum Beispiel ein Fonds auf Bundes- oder Landesebene. Dafür braucht es aber politischen Willen. Der fehlt bisher. Paare, die ohnehin vom Schicksal geprüft sind, müssen es ausbaden.
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