Mainz (ots) - Sommerliche Hitzewellen bringen einen Anstieg der Strompreise mit sich, zumindest eine heiße Diskussion darüber. Das war in früheren Jahren mit exorbitanten Thermometer-Ausschlägen auch schon so und hatte nichts damit zu tun, dass Millionen Deutsche Kühlschränke, Klimaanlagen und Ventilatoren hochregelten. Vielmehr machte die Hitze den Strom knapp - weil die Kraftwerke wegen Mangels an Kühlwasser ihre Leistung drosseln mussten, weil die anhaltende Flaute Windräder still stehen ließ. Genau die Gründe, die nun in Polen zu teils dramatischen Engpässen bei der Stromversorgung geführt haben. So weit nachvollziehbar. Aber jetzt wird es absurd: Temperaturen bis hart an die 40-Grad-Marke und darüber hinaus haben Deutschland in diesem Sommer keinen Mangel, sondern sogar ein Überangebot an Strom beschert. Das liegt vor allem an der hohen Produktivität der Fotovoltaik-Anlagen, deren Zahl seit Jahren stark zunimmt und die in der prallen Sonne jetzt nur so brummen. Normalerweise führen Überangebote zu fallenden Preisen. Doch erstaunlicherweise ist das Gegenteil der Fall - weil Stromkonzerne zu entschädigen sind, die wegen Überkapazitäten beim Ökostrom und verstopfter Trassen ihre Kraftwerke herunterfahren mussten. Eine kranke Logik, die sowohl wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten als auch Gebote ökologischer Vernunft aushebelt und die angestrebte Energiewende ad absurdum führt. Der Wahnsinn der Stromregulierung muss aufhören, die flächendeckende Modernisierung der Netze, insbesondere der Bau großer Nord-Süd-Leitungen endlich angegangen werden. Nur so käme die Flexibilität zustande, die Deutschlands Stromversorgung dringend braucht. Von Frank Schmidt-Wyk
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