Bielefeld (ots) - Was auch immer die Bundesregierung letztlich dazu bewogen hat, den Bundeswehr-Abzug aus der Türkei zu beschließen: Schon das Argument, man dürfe Recep Erdogan bei seinen Attacken gegen die Kurden nicht einmal symbolisch stützen, reicht allemal aus als Begründung. Der türkische Präsident, der vordergründig die Terrormiliz IS bekämpft, hat nebenbei den Krieg gegen die kurdische PKK wieder voll entfachen lassen - und das vor allem aus innenpolitischen Gründen: Seine AKP, bei den letzten Parlamentswahlen arg zurechtgestutzt, setzt auf Neuwahlen und verbindet den militärischen Kampf gegen die PKK mit der Hoffnung auf eine absolute Mehrheit. Dass die PKK in einem Akt politischer Dummheit ihrerseits den Terror wiederaufleben lässt, ändert nichts daran: Bei seinem Machtkalkül darf die NATO, darf Deutschland den autokratischen Staatschef nicht auch noch unterstützen. Ganz nebenbei: Im Einsatz waren die Patriot-Systeme an der türkisch-syrischen Grenze ohnehin nie.
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