Experten rechnen damit, dass die jüngste Abwertung der chinesischen Währung dem neuen Yuan-Handelsplatz in Deutschland einen Schub verpasst. Der Gedanke: Je mehr Chinas Währung schwankt, desto eher werden Unternehmen sich mit dem Yuan beschäftigen.
"Man muss den Yuan immer mehr als selbstständige Währung sehen - und als Unternehmen eine Strategie mit deren Umgang finden", sagte Sven Jürgensen, Devisenexperte bei HSBC Trinkaus, dem "Handelsblatt". "Da kann es helfen, Geschäfte direkt in Yuan abzuwickeln." Auch die Bank of China, die die Yuan-Abwicklungen in Frankfurt organisiert, sieht eine Chance in der Abwertung. "Die Notwendigkeit zur Nutzung von marktüblichen Absicherungsinstrumenten steigt", sagt Bernd Meist, der das Deutschlandgeschäft der Bank leitet.
Die Absicherung könne ein wichtiger Aspekt in der weiteren Entwicklung des Yuan-Handelsplatzes sein. Chinas Währung gewinnt zusehends an Bedeutung, ist aber nicht frei handelbar. Über die Clearingbanken - zuletzt waren 14 benannt - lassen sich Yuan abwickeln. Dabei ist Hongkong das erste und wichtigste Yuan-Handelszentrum.
Seit November bietet die Bank of China auch in Deutschland das Clearing von Yuan-Transaktionen an.