Hagen (ots) - Das Foto des toten Aylan Kurdi am Strand ist zutiefst erschütternd. Es rührt unsere Herzen. Vor allem aber wirft es auf emotionale Weise die Frage auf, ob Europa entschlossen genug handelt angesichts tausender Menschen, die sich auf den Weg machen, um ein Leben in Sicherheit und Frieden zu führen.
Diese Frage ist nicht neu. Seit Monaten ahnen wir nicht nur, vielmehr wissen wir, dass die enorme Zahl an Flüchtlingen unser Land verändern wird. Heute sind es Fragen der Unterbringung, morgen geht es um Kindergartenplätze, um Integration, um Ausbildungsstellen oder um zusätzliche Richter, die Asylanträge schneller als bisher abarbeiten können. Das alles ist bekannt. Daher hat die WP bereits im Juni eine vielbeachtete Serie unter dem Stichwort "Fluchtpunkte" aufgelegt. Wir wollen die Situation in der Region beschreiben. Wie sieht es aus in den Unterkünften von Burbach und Wimbern? Welche Menschen kommen zu uns? Was bedeutet das für die Helfer? Wichtig war uns, auch die berechtigten Befürchtungen der Menschen in Westfalen abzubilden.
Mit dem toten Aylan am Strand von Bodrum hat das alles unmittelbar zu tun. Trotzdem hat sich die Redaktion entschieden, dieses Foto nicht zu drucken. Wir drucken grundsätzlich keine Bilder von Toten. In diesem Fall aus Respekt vor der Würde dieses Kindes. Und weil wir glauben, dass die Debatte um Flüchtlinge und Zuwanderung in Deutschland maximal sachlich geführt werden sollte. Dazu gehört, dass Menschen, die Deutschland angesichts von 800 000 Flüchtlingen überfordert sehen, ihre Argumente und Ängste vortragen. Dazu gehören aber auch Berichte und Dokumente, die die Lage der Flüchtlinge zeigen, die alles riskieren, um zu leben. Der Tod von Aylan Kurdi berührt uns alle.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/nr/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
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Mit dem toten Aylan am Strand von Bodrum hat das alles unmittelbar zu tun. Trotzdem hat sich die Redaktion entschieden, dieses Foto nicht zu drucken. Wir drucken grundsätzlich keine Bilder von Toten. In diesem Fall aus Respekt vor der Würde dieses Kindes. Und weil wir glauben, dass die Debatte um Flüchtlinge und Zuwanderung in Deutschland maximal sachlich geführt werden sollte. Dazu gehört, dass Menschen, die Deutschland angesichts von 800 000 Flüchtlingen überfordert sehen, ihre Argumente und Ängste vortragen. Dazu gehören aber auch Berichte und Dokumente, die die Lage der Flüchtlinge zeigen, die alles riskieren, um zu leben. Der Tod von Aylan Kurdi berührt uns alle.
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