Mainz (ots) - Arbeitsmigration hat in der Bundesrepublik eine lange Geschichte, mit allerdings sehr unterschiedlichen Vorzeichen. So wurden die Gastarbeiter der 1950er und 1960er Jahre in großem Stil gezielt angeworben, weil im Wirtschaftswunderland Arbeitskräfte fehlten. Heute diskutiert Deutschland über die "Wirtschaftsflüchtlinge", die bei uns das Paradies wähnen. Der Ausdruck offenbart das ganze Dilemma: Wir verfügen über kein entsprechendes Instrumentarium, um dem Ansturm auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Anstatt von vorneherein klar differenzieren zu können, durchlaufen fast alle erst mal das Asylverfahren, das natürlich dafür gar nicht konstruiert worden und deshalb heillos überfordert ist. Ergebnis sind dann Titulierungen wie eben "Wirtschaftsflüchtlinge", auf die man verächtlich herabblickt, weil sie ja doch nur Ärger machen und Geld kosten... Diese Sichtweise ist nicht nur falsch, sondern auch dumm. Denn sie verkennt das enorme Potenzial für die Wirtschaft, das in Arbeitsmigranten steckt. Handelt es sich doch in vielen Fällen um gut ausgebildete Fachkräfte. Und dass wir genau die in Zukunft dringend benötigen, um unsere Wirtschaft und Sozialsysteme am Laufen halten zu können, wird niemand bestreiten, der sich mit der Thematik beschäftigt. Wir brauchen schleunigst ein praktikables Verfahren, um möglichst früh zwischen Arbeitsmigranten und Flüchtlingen zu unterscheiden. Nur so können wir auch verhindern, dass billige Arbeitskräfte aus dem Ausland ungeregelt auf den Arbeitsmarkt drängen und im schlimmsten Fall einheimische Beschäftigte verdrängen.
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