Heidelberg (ots) - Die Methode, die Messina entwickelt hat, ist eine Art Management unter dem Mikroskop, Wahlkampf in Zeiten von Big Data. Es geht nicht einfach darum, seine Botschaften auf Facebook und Twitter zu verbreiten - sondern darum, zuvor die dafür potenziell empfänglichen Wähler auszumachen. Sprich: Den Hebel dort anzusetzen, wo er maximale Wirkung entfalten kann. Doch anders als in den USA oder Großbritannien gibt es hier eben nicht die hart umkämpften Staaten oder Wahlkreise, deren Kippen ganze Mehrheiten ins Wanken bringen kann. Da ist das deutsche Verhältniswahlrecht vor. Die Methode Messina mag ein paar Prozentpunkte herauskitzeln. Zaubern kann er nicht. Eine Wechselstimmung, wie sie 1994 oder 1998 herrschte, ist bislang so wenig zu spüren wie 2009 und 2013. Sie lässt sich gegen eine weithin geachtete Kanzlerin auch schlecht mit überpersonalisiertem Schmutzwäschewahlkampf der Marke USA erzeugen. Nur zwei Dinge kann Messina der SPD einimpfen: Den Glauben, etwas bewegen zu können. Und die Erkenntnis, dass das nur mit stimmigem Gesamtpaket - Programm, Kandidat, Koalitionsoption - gelingen kann.
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