Bielefeld (ots) - Ein Liter Milch für 29 Cent - ein Niveau weit unter dem von Mineralwasser. Dass das Ende der EU-Milchquote im Frühjahr der Anfang von sinkenden Preisen sein würde, war allen Marktteilnehmern klar. Damit allein wären die Bauern vielleicht fertig geworden. Die existenzgefährdende Situation wird aber durch weitere Entwicklungen verschärft. Das Lebensmittelembargo Russlands greift, und die Chinesen kaufen wegen der Wirtschaftskrise weniger Milchprodukte. Doch wo liegt die Rettung? Das Fatale ist, dass die Milchbauern in dieser Frage zutiefst uneins sind. Das wurde in Brüssel deutlich, wo Landwirte, die dem Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) und befreundeten Organisationen angehören, demonstrierten: Sie fordern eine Drosselung der Milchproduktion durch die Bauern selbst sowie Anreize wie ein Mastprogramm für junge Kühe und weibliche Kälber bis zu staatlichen Interventionen. Zeitgleich demonstrierten der Europäische und der Deutsche Bauernverband. Ihre Bauern, die Milch-, Acker- oder Gemüsehöfe bewirtschaften, fordern Bürokratieabbau, Liquiditätshilfen für gefährdete oder vom Russland-Embargo betroffene Höfe. Mit der versprochenen Soforthilfe von 500 Millionen Euro tendiert die EU eher zu den Bauernverbandsvorschlägen. Doch solange sich die grünen Verbände uneins sind, müssen sie sich nicht wundern, wenn sie bei der EU immer weniger Gehör finden. Unterdessen kann der Lebensmittelhandel die Situation bei den Preisverhandlungen nutzen.
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