Frankfurt (ots) - Scout24 schickt sich an, neben Rocket Internet und Zalando die - noch kurze - Liste der Internet-Schwergewichte auf dem Kurszettel der Frankfurter Börse zu verlängern. Den Betreiber digitaler Marktplätze für Immobilien und Autos umweht nicht der vielzitierte Marketing-Hype, der den Start-ups der Samwer-Brüder zu einer milliardenschweren Börsenbewertung verhalf - Zalando notiert bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 72! Dennoch herrscht auch bei den Scout-Eigentümern Goldgräberstimmung.
Die Private-Equity-Gesellschaften Hellman & Friedman und Blackstone, die gut zwei Drittel an dem Portalbetreiber halten, hoffen augenscheinlich auf eine Marktkapitalisierung, bei der sich der Wert des Unternehmens binnen weniger als zwei Jahren nahezu verdoppeln soll. Als sie Ende 2013 von der Deutschen Telekom den Zuschlag für 70% an der Scout-Gruppe erhielten, lag der Transaktion eine Bewertung von insgesamt 2 Mrd. Euro zugrunde. Nun soll das Eigenkapital des Unternehmens bis zu 4 Mrd. Euro wert sein.
Die neuen Eigentümer haben Scout seit der Übernahme verschlankt. Randaktivitäten wurden abgestoßen, und die Kostenschraube wurde angezogen, so dass ein operativer Ertragssprung von mehr als zwei Fünfteln gelang. Man darf dennoch gespannt sein, wie das Publikum davon überzeugt werden kann, dass sich diese Entwicklung so fortschreiben lässt, dass ein solcher Bewertungssprung gerechtfertigt werden kann.
Hilfreich erscheint da immerhin ein Blick auf vergleichbare Börsenneulinge in Europa. Diese finden sich primär in Großbritannien, wobei sich in den Vergangenheit allerdings gezeigt hat, dass sich dort bei IPOs tendenziell höhere Bewertungen durchsetzen lassen als im restlichen Europa. Deutschland bildete in der Statistik gar das Schlusslicht.
Dennoch stellt die Scout-Gruppe unter den von der Telekom verkauften Randaktivitäten aus dem Internet-Bereich zweifellos eines der wertvollsten Assets dar. Denn Zielgruppenportale, wie sie besonders im Immobilien-, Auto- oder Reisesegment zu finden sind, genießen international bei Investoren einen vielfach höheren Stellenwert als die sogenannten General-Interest-Portale. Dies lehrt ein Blick auf den Börsenwert einer Yahoo im Vergleich zu Priceline, Expedia oder Tripadvisor. Parallelen hierzulande lassen sich etwa für eine Bewertung von T-Online einerseits und Scout andererseits ableiten. Sollte bei Scout das Kunststück der wundersamen Wertsteigerung gelingen, dürfte das Beispiel noch Schule machen.
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Die neuen Eigentümer haben Scout seit der Übernahme verschlankt. Randaktivitäten wurden abgestoßen, und die Kostenschraube wurde angezogen, so dass ein operativer Ertragssprung von mehr als zwei Fünfteln gelang. Man darf dennoch gespannt sein, wie das Publikum davon überzeugt werden kann, dass sich diese Entwicklung so fortschreiben lässt, dass ein solcher Bewertungssprung gerechtfertigt werden kann.
Hilfreich erscheint da immerhin ein Blick auf vergleichbare Börsenneulinge in Europa. Diese finden sich primär in Großbritannien, wobei sich in den Vergangenheit allerdings gezeigt hat, dass sich dort bei IPOs tendenziell höhere Bewertungen durchsetzen lassen als im restlichen Europa. Deutschland bildete in der Statistik gar das Schlusslicht.
Dennoch stellt die Scout-Gruppe unter den von der Telekom verkauften Randaktivitäten aus dem Internet-Bereich zweifellos eines der wertvollsten Assets dar. Denn Zielgruppenportale, wie sie besonders im Immobilien-, Auto- oder Reisesegment zu finden sind, genießen international bei Investoren einen vielfach höheren Stellenwert als die sogenannten General-Interest-Portale. Dies lehrt ein Blick auf den Börsenwert einer Yahoo im Vergleich zu Priceline, Expedia oder Tripadvisor. Parallelen hierzulande lassen sich etwa für eine Bewertung von T-Online einerseits und Scout andererseits ableiten. Sollte bei Scout das Kunststück der wundersamen Wertsteigerung gelingen, dürfte das Beispiel noch Schule machen.
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