Bielefeld (ots) - 1,8 Milliarden Euro Entwicklungshilfe in einem Jahr nur für Afrika - das ist ein Wort. Deutschland tut außerordentlich viel zur Förderung des schwarzen Kontinents und vor allem seiner Bewohner. Ein reiches Land wie das unsere darf stolz darauf sein, soviel Unterstützung zu leisten. Und dennoch reichen das Geld und das Engagement nicht aus, um die größte Völkerwanderung aller Zeiten von Süd nach Nord aufzuhalten. Die Schwarzafrikaner in den Flüchtlingsbooten auf dem Mittelmeer stammen fast alle aus den »Failing states«, den zerbrechenden Ländern rund um die Sahara. Tausende von ihnen leben seit vielen Jahren in riesigen Lagern ohne Aussicht auf Rückkehr in die Heimatdörfer oder sie sind vom Scheitern des arabischen Frühlings desillusioniert. Deutschland versucht alles, diese Länder zu stabilisieren, schafft es aber offenbar nicht allein, die Entwicklung zum Schlechten umzukehren. Das ist das Dilemma: Wirtschaftliche Hilfe von außen kann einen positiven Trend verstärken, das Abrutschen ins Chaos aber nicht aufhalten. Zum Glück gibt es auch prosperierende Volkswirtschaften in Afrika. Ein Drittel der 54 Staaten wird dazu gerechnet. Von dort kommen keine Flüchtlinge, sondern Aufträge.
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