Düsseldorf (ots) - Die Wahlen von 177 (Ober-)Bürgermeistern und Landräten an Rhein und Ruhr senden eine unmissverständliche Botschaft an die Parteien: Es gibt keine Botschaft. Persönlichkeiten bestimmen den Ausgang, weniger die Parteien. Die klassischen Bindungen nehmen weiter ab. Gewählt wird, wer gefällt. So regiert im tiefschwarzen Neuss erstmals seit der Stadtgründung im 12. Jahrhundert ein Sozialdemokrat. Der bisherige SPD-Vizebürgermeister Reiner Breuer, ein 46-jähriger Jurist, der im Wahlkampf mit Forderungen nach mehr Grün, öffentlichen Trinkbrunnen und Radschnellwegen auf sich aufmerksam machte, schlug den 68-jährigen, jovial-harmlosen CDU-Versicherungsexperten Thomas Nickel. Nickel wirkte kaum wie ein Aufbruchsignal an eine boomende Stadt. Ein politischer Farbwechsel? Eher nicht, wie das starke Ergebnis des CDU-Landrats bei der Kreiswahl belegt. In Leverkusen, einer Stadt mit historisch ausgeprägter Wechselstimmung, zog der originell auftretende Mode-Einzelhändler Uwe Richrath (SPD) ins Rathaus ein. Ach ja, im katholischen Wallfahrtsort Kevelaer sitzt künftig ein Strafverteidiger mit SPD-Parteibuch im Chefsessel des Rathauses, das bei einer Sanierung unlängst bereits eine rote Farbe bekam. Dafür mussten die Sozialdemokraten im Ruhrgebiet deutlich Federn lassen. In Oberhausen, fast 60 Jahre lang SPD-dominiert, übernimmt ein CDU-Politiker. In Essen hat der smarte CDU-Landtagsabgeordnete und Armin-Laschet-Vertraute Thomas Kufen eine Chance, auch in der Stichwahl zu gewinnen. Die Bundesstadt Bonn wird nach 20 Jahren wieder von einem Christdemokraten regiert. Ashok Sridharan heißt der Mann. Typisch CDU eben. Eine parteipolitische Routinewahl war es also nicht. Faseln die Landesvorsitzenden Hannelore Kraft und Armin Laschet heute von Rückenwind für ihre Parteien, glauben Sie ihnen nicht. Der politische Wind in Städten und Kreisen hat sich mal so, mal so gedreht.
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