Konjunktursorgen nach der verschobenen
US-Zinswende haben die Wall Street am Freitag heftig unter Druck
gesetzt. Der Dow Jones Industrial
Auch die anderen Indizes mussten am Freitag deutlich Federn
lassen: Der ebenfalls schon vortags schwächelnde, marktbreite
S&P-500-Index
HOFFNUNGEN AUF ÜBERFÄLLIGE ZINSWENDE ENTTÄUSCHT
Einige Anleger hätten gehofft, dass die US-Notenbank Fed endlich den ersten Schritt für die überfällige Zinswende mache, sagte ein Experte. Doch nun dürfte Wochen vor den nächsten Sitzungen Ende Oktober und Mitte Dezember das Rätselraten erneut anfangen. Von einem Händler hieß es, die Anleger fühlten offenbar, dass sich die US-Währungshüter nicht nur über die heimische, sondern auch über die Weltwirtschaft Gedanken machten.
Die Fed hatte am Donnerstag den Leitzins in einer Spanne nahe der Nulllinie belassen und ein geringeres Tempo für Zinserhöhungen im kommenden Jahr angekündigt. Fed-Chefin Janet Yellen begründete die Entscheidung unter anderem mit den von China ausgehenden Finanzmarktturbulenzen und der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern. Zudem gilt die niedrige US-Inflation - auch eine Folge des Ölpreiseinbruchs - als großes Hindernis für rasche Zinsanhebungen.
"Die Fed geht auf Nummer sicher. Sie will ihre bisherigen Erfolge bei der Stärkung der US-Wirtschaft nicht aufs Spiel setzen, indem sie mitten in die gegenwärtigen globalen Unsicherheiten die Zinsen erhöht", kommentierte DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Allerdings habe die Notenbank mit ihrer vorsichtigen Einschätzung der globalen Konjunktur die Finanzmärkte auch verschreckt. Sie agiere nun - anders als vor der Finanzkrise - nicht mehr so vorausschauend, sondern reagiere mehr auf die aktuellen Wirtschaftsdaten.
ÖLAKTIEN LEIDEN - ADOBE PROFITIEREN VON CLOUD-GESCHÄFT
Die Aktien der Ölunternehmen litten unter den sinkenden Preisen
für den wichtigen Rohstoff: Im Dow ging es für ExxonMobil
Unter den wenigen ansonsten auffälligen US-Einzelwerten ragten
die Papiere von Adobe Systems
TEXAS INSTRUMENTS DANK AKTIENRÜCKKAUFPLAN BESSER ALS MARKT
Die Aktien von Texas Instruments
Die Anteilsscheine von AK Steel
Der Euro gab einen Großteil seiner Gewinne nach der zunächst verschobenen Zinswende in den USA wieder ab und notierte zuletzt bei 1,1299 US-Dollar. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 16/32 Punkte auf 98 26/32 Punkte und rentierten mit 2,13 Prozent./gl/fbr
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0230 2015-09-18/23:03