Bremen (ots) - Ein Polizist kann sich nicht aussuchen, ob er Überstunden macht. Sie werden im Zweifelsfall angeordnet. Man kann jetzt die Ansicht vertreten, dass dies Teil der Jobbeschreibung ist. Polizisten müssen eben oftmals dann arbeiten, wenn andere Menschen Wochenende oder Feierabend haben. Beispielsweise bei Fußballspielen, die sie bewachen, aber auch bei Mordermittlungen.Umso unglaublicher scheint es da, dass Bremen seit Jahren keine wirkliche Bereitschaft zeigt, seine Polizisten für geleistete Überstunden zu entlohnen - mit Geld oder mit Freizeitausgleich. Seit den späten 90er-Jahren hat sich der Berg von Polizeiüberstunden stetig von rund 90.000 auf aktuell 306.000 vermehrt. Rein rechnerisch schiebt jeder Bremer Ordnungshüter einen Berg von rund 120 Überstunden vor sich her. Bremen verstößt hier systematisch gegen bestehende Arbeitszeitverordnungen. Menschen, die in anderen Berufen tätig sind, würden sich so ein Gebaren ihres Arbeitgebers nur selten gefallen lassen. Die Ansage des Senats, dass die Überstunden auch in diesem Jahr nicht ausgeglichen werden können, dürfte für viele Beamte wie ein Schlag ins Gesicht wirken.
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