Bremen (ots) - Wenig ist in unserer Gesellschaft so identitätsstiftend wie Lohnarbeit. Sie verbindet mit anderen und gibt das Gefühl, gebraucht zu werden. Diesen hohen Stellenwert kann man kritisieren, aber nicht bestreiten. Deshalb ist es eine Erschütterung aller Lebensbereiche und des Selbstwertgefühls, wenn Menschen lange Zeit keine Arbeit finden und irgendwann ganz die Hoffnung aufgeben, je wieder einzusteigen. Menschen, die körperlich und psychisch nicht in der Lage sind, einer normalen Arbeit nachzugehen, hat es immer gegeben. Aber viele einfachere Tätigkeiten, die sie früher ausgeübt haben, existieren nicht mehr. Kohlenträger, die Haushalte mit dem Handkarren beliefern. Boten in der Behörde. Helfer im Stall. Arbeit ist heute hochgradig spezialisiert und baut auf volle Leistungsfähigkeit. In Bremen gibt es besonders viele Langzeitarbeitslose. Und viele Kinder kennen nur das Geld vom Amt. Es ist eine Frage der Würde und eine Investition in die Zukunft, mehr Stellen für Langzeitarbeitslose zu schaffen. Senat und Bürgermeister haben sich dieses Ziel vor der Wahl auf die Fahnen geschrieben. Sie sollten es nicht aus den Augen verlieren.
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