Düsseldorf (ots) - Bundespräsident Joachim Gauck hat in der Flüchtlingsdebatte lange geschwiegen. Nun hat er die Eröffnung der interkulturellen Woche genutzt, sich zu Wort zu melden - und er hat eine große Rede gehalten. Groß, weil er die richtigen Worte findet in einer Situation, in der Volk und Politik verunsichert sind. Es war eine leidenschaftliche Rede für den Zusammenhalt der Gesellschaft, während Willkommenskultur und Angst vor Überforderung die Bürger zu spalten drohen. Zugleich verteidigt er unsere Werte von Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung gegen ankommende Fundamentalisten und rechte Hetzer. Gauck benennt sichtbare und noch kommende Probleme und verbreitet zugleich Zuversicht, indem er unsere Demokratie, unseren Wohlstand und die Fähigkeit zum Zusammenhalt für größer erachtet als die Schwierigkeiten. Einen deutlichen Hinweis gibt er darauf, dass bei aller Weite des Herzens unsere Möglichkeiten begrenzt seien. Damit setzt er sich dezent von Merkel ab, die bislang keine Obergrenze für eine Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen benennen wollte. Auch diesen Hinweis Gaucks sollten wir beachten.
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