Gastkommentar von Matthias Weik und Marc Friedrich
Die FED hat fertig - das Dilemma der Notenbanken! Groß wurde vorab getönt, von vielen Marktteilnehmern und Experten war eine Zinserhöhung erwartet und noch nur reine Formsache. Und dann kam letzten Donnerstag das große Nichts. Die Zinsen wurden nicht erhöht. Nun ist man noch mehr verunsichert und beinahe schockiert. Es läuft doch rund in den USA, oder?
Die Autoren Matthias Weik & Marc Friedrich. Foto: Friedrich-weik.de
Man verzeichnet ein Rekordtief bei der Arbeitslosenquote mit 5,1%; das ist nach der Auffassung der Fed fast Vollbeschäftigung - wobei man da unserer Meinung noch 5,1% entfernt ist. Aber andere Länder, andere Sitten. Was hat die seit jetzt schon 2006 andauernde Niedrigzinsphase gebracht? Ein kumuliertes US-Wirtschaftswachstum von beachtlichen 7,9%. Spaß bei Seite - das ist natürlich lächerlich. Dafür sind die Aktienmärkte um 215% explodiert. Das Geldkarussell muss sich weiter drehen und so auch die Umverteilungsmaschine.
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Die feige FedDie FED hat also, wie von uns prophezeit und auch in unserem Buch "Der Crash ist die Lösung" schon 2014 geschrieben, die Zinsen nicht erhöht und wieder einmal feige den Schwanz eingezogen. Wir werden weiterhin historisch tiefe Zinsen haben. Wir sind fest davon überzeugt, daß sich daran so schnell auch nichts ändern wird bzw. sogar ändern kann. Ja, kann, den die Notenbanken sind in einer prekären Zwickmühle.
Was die Notenbanken 1929 bei der Großen Depression falsch gemacht haben, nämlich den Geldhahn zuzudrehen und die Wirtschaft sowie den Konsum damit abzuwürgen, wollten sie 2001 und 2008 mit dem anderen Extrem richtig machen - ohne an die verheerenden Nebenwirkungen zu denken. Die Märkte wurden massiv mit Geld geflutet. Noch nie war mehr Geld im Finanzsystem als aktuell. Noch nie waren die Verschuldung der Staaten höher und die Zinsen der Notenbanken auf globaler Ebene niedriger. Aus dem Leitzins wurde sozusagen ein Leitzins. Niemals zuvor waren die staatlichen und währungspolitischen Eingriffe verzweifelter. Dadurch wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer und die sozialen und gesellschaftlichen Spannungen nehmen enorm zu.
Die Notenbanken (in der Grafik oben sind das: FED: Federal Reserve System, Zentralbank der USA; EZB: Europäische Zentralbank; BoJ: Bank of Japan; SNB: Schweizerische Nationalbank; PBoC: Peoples Bank of China, Zentralbank der V R China; BoE: Bank of England) haben die Rolle eines Drogendealers eingenommen und müssen die Märkte bis zum bitteren Ende mit ihrer Droge Geld versorgen. Im Sommer 2015 betrug die Bilanzsumme des amerikanischen Federal Reserve System (Fed) 4,5 Billionen Dollar, von denen 4,2 Billionen Dollar, also ...
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