Von Claudio Kummerfeld
Jetzt nachdem das 3. Hilfspaket verabschiedet wurde und Premier Tsipras sich der Eurogruppe "gefügt" hat, kann man ein großes Endfazit über die Träume, Visionen und Pläne von Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis ziehen. Es sollte der große Befreiungsschlag für Griechenland werden, weg von den Schulden, raus aus der"Unterdrückung" durch die Gläubiger…
Griechenlands alter und neuer Ministerpräsident Alexis Tsipras. Foto: FrangiscoDer / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
HoffnungMit der Wahl von Alexis Tsipras als Extrem-Linker hatten die Griechen die Hoffnung verbunden er würde alle "Ungerechtigkeiten" abschaffen und die bösen Gläubiger zum Teufel jagen. Nachdem Yanis Varoufakis als Finanzminister ernannt war, kam schnell die Hoffnung auf er würde nicht nur Griechenland, sondern ganz Europa sozial umkrempeln und "gerechter" machen. Er brachte aus seiner bisher ausschließlich intellektuellen Tätigkeit als Uni-Dozent keine praktische Erfahrung aus dem realen Wirtschaftsleben oder der realen Politik mit. Das legte man ihm zunächst sogar als großen Pluspunkt aus. Denn der frische Blick von außen tut oft gut!
Auch wir sahen mit großer Spannung und auch mit Hoffnungen die Möglichkeit gegeben, dass wie auch immer mit zwei solch starken Figuren ein richtiger Neuanfang und ein Aufbrechen der verkrusteten Politik in Griechenland möglich wäre. In unseren Artikeln in den Wochen nach der Syriza-Wahl brachten wir eindeutig zum Ausdruck, dass es wichtig war, dass überhaupt erst einmal frischer Wind in die Bude kam und egal wie, durch diesen frischen Wind etwas Anderes Neues entstehen würde.
Der Plan von Tsipras & VaroufakisDenn Alexis Tsipras hatte, wie es sich für extrem Linke gehört, vor der Wahl tiefgreifende Veränderungen angekündigt, den großen Neuanfang. Von daher konnte man fest davon ausgehen, dass er einen konkreten Plan hatte, wie es in Griechenland weitergehen soll. Immer wieder ging es hin und her, erst Streit mit der Eurogruppe, dann öffentliche Versöhnung, nur um sofort danach wieder vor den griechischen Kameras die Gläubiger als Verbrecher hinzustellen. Kaum wieder in Brüssel, war wieder Friede Freude Eierkuchen. Zurück in Athen, bestand man gleich wieder auf einen völligen Schuldenerlass, obwohl gerade vorher in Brüssel anders vereinbart. So ging das über mehrere Monate. Es sah nach einem großen Plan aus, die Gläubiger in die Verzweiflung und letztlich zum Aufgeben zu treiben nach dem Motto "dann macht ...
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