Hagen (ots) - Auf den ersten Blick mag das nicht wirklich zusammen passen: Da ist einerseits Papst Franziskus, der sehr eindringlich einer armen Kirche das Wort redet, und da wird andererseits vom Paderborner Erzbistum eine Bilanzsumme von vier Milliarden Euro veröffentlicht. Predigt der Pontifex im fernen Vatikan also frommes Wasser, während die Priester vor Ort fröhlich Wein trinken?
Nein, so ist es wohl nicht, auch wenn sich manch forscher Kirchenkritiker natürlich gern mit mehr oder weniger gehässigen Bemerkungen an der vermeintlich unverschämt reichen Kirche lautstark abarbeitet. Schon ein einziger Hinweis rückt die Relationen aber schnell wieder in ein sehr viel differenzierteres Licht: Jeden Tag, den der liebe Gott werden lässt, gibt das Erzbistum Paderborn eine Million Euro für seine vielfältigen Aufgaben aus. Eine gewaltige Summe, die ohne sorgfältige Planungen, Rücklagen, Investitionen und andere Finanzmaßnahmen nicht gestemmt werden könnte.
Wenn man der Paderborner Kirchenleitung überhaupt einen Vorwurf machen möchte, dann bezieht sich dieser sicher nicht auf das Milliarden-Vermögen, sondern auf das allzu lange Zögern und Zaudern, dieses endlich offen zu legen. Tatsächlich hat sich das Erzbistum mit seiner Geheimniskrämerei am ehesten selbst einen Bärendienst erwiesen, indem es durch sein beharrliches Verschweigen den wildesten Spekulationen Tür und Tor öffnete.
Mit der nunmehr versprochenen Transparenz wird das Erzbistum in seinem Finanzgebaren seriöser, einfach deshalb, weil es öffentlich nachvollziehbar wird. Und dieser Schritt war wirklich überfällig.
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Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
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